Zell im Wiesental Neuer Ortsvorsteher wird gesucht

Markgräfler Tagblatt
Der scheidende Ortsvorsteher Harald Fritz, Neu-Ortschaftsrat Valentin Kiefer und Bürgermeister Peter Palme (von links).Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat Pfaffenberg: Harald Fritz zieht sich nach 30 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück

Jetzt ist es amtlich, 30 Jahre im gemeindepolitischen Ehrenamt sind Geschichte. Die Pfaffenberger Ortschaftsräte akzeptierten einstimmig den Wunsch von Harald Fritz, sein Engagement als Ortschaftsrat aufgeben zu dürfen. Als sein möglicher Nachfolger als Ortsvorsteher wird Peter Strohmeier gehandelt.

Von Hans-Jürgen Hege

Zell-Pfaffenberg. Die Gemeindeordnung erlaubt den Rückzug nach mindestens zehnjähriger Tätigkeit ohne Einschränkungen, wie Zells Bürgermeister Peter Palme dem Gremium am Donnerstag in der Ratssitzung verdeutlichte. Ortschaftsrat ist Fritz nun nicht mehr. Und Ortsvorsteher nicht mehr lange. Das bleibt er „nicht mehr stimmberechtigt“ bis zur nächsten Sitzung des Gemeinderats am 26. Juli. Dann muss die Wahl seines Nachfolgers, die am 12. Juli im Ortschaftsrat stattfinden wird, vom Stadtrat abgesegnet werden. Das sei, so Peter Palme, nur eine Formalität. Er könne sich nämlich nicht vorstellen, dass der Wille der Pfaffenberger von den Stadträten nicht akzeptiert wird. Da müssten schon ganz gravierende Gründe dagegen sprechen.

Also haben die Bürger des Dorfs bis 12. Juli Zeit, einen neuen Ortsvorsteher oder eine Ortsvorsteherin zu finden. Vorschläge sind jedenfalls erlaubt. Denn: Ortsvorsteher(in) kann auch werden, wer bei der Kommunalwahl 2019 nicht zum Zuge kam. Am Ratstisch allerdings haben sich in Abwesenheit des „Urlaubers“ Werner Ganter fünf Ratsmitglieder für ihren Kollegen und bisherigen stellvertretenden Ortsvorsteher Peter Strohmeier als Kandidaten für den verwaisten Posten ausgesprochen. „Der kennt sich aus, weiß, wo die Pfaffenberger der Schuh drückt“, sagte Christof Philipp und sprach damit wohl seinen Kollegen in der Runde aus dem Herzen.

Alle fanden es „schade“, dass es Harald Fritz vor allem aus zeitlichen Gründen – er muss an seiner Arbeitsstelle verstärkt ran – nach so langer Zeit nicht mehr möglich ist, seine Pflichten im Ehrenamt zu erfüllen. Es sei aber nicht zu ändern, gaben schließlich auch Stefan Ackermann und Tim Coßmann zu Protokoll.

„Nachrücker“ Valentin Kiefer, der bei den Kommunalwahlen 29 Stimmen erhielt, sich nun in die Pflicht nehmen lassen musste und von Peter Palme feierlich auf seine Arbeit im Gremium eingeschworen wurde, schloss sich der Meinung seiner neuen Kollegen an, die Peter Strohmeiner „sehr viel Erfahrung“ attestierten und glauben, dass er sich das ihrer Meinung nach noch nicht so ausgeprägte Präsentationsverhalten im Laufe der Zeit angewöhnen könne.

Aber wie gesagt: Die Wahl Strohmeiers ist noch keineswegs gesichert. Christof Philipp favorisiert „eigentlich Werner Ganter“. Der habe bei der letzten Wahl zwar abgelehnt, müsse nun aber neu gefragt werden. Und sollte es bei der Ablehnung bleiben, sollte er sich und seine Talente als Stellvertreter Strohmeiers zur Verfügung stellen. Dessen Wahl scheint übrigens gesichert zu sein. Denn über den Stellvertreter entscheidet einzig und allein der Ortschaftsrat, abgesehen von der Zustimmung des Gemeinderats, die auch in diesem Fall erforderlich wäre.

Peter Palme vertagte die Laudatio auf Harald Fritz bis zu dessen offizieller Verabschiedung. 30 Jahre in einem solchen Ehrenamt seien eine ganz besondere Lebensleistung, die es gebührend zu würdigen gelte. Dem neuen Mitglied des Gremiums wünschte Peter Palme viel Erfolg. Er finde es toll, dass ein junger Mensch sich kommunalpolitisch betätigt, lobte der Bürgermeister.

Harald Fritz, der sich daran erinnerte, dass auch er mit 24 Jahren ins kalte Wasser gesprungen sei, als er erstmals gewählt wurde, fand es „schön, dass e junge Kerli dri chunnt“. Und Tim Coßmann ergänzte: „Dass nun ein junger Mann seine Erfahrungen als Nebenerwerbslandwirt und als Landschaftspfleger in die Ratsrunde einbringen kann, ist mit Sicherheit nicht verkehrt.“

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