Zell im Wiesental Ohrwürmer, Elsißmelodien und Hürusfanfaren

Markgräfler Tagblatt
Melodien aus dem Elsiß präsentierten Thomas und Beate Kaiser. Foto: Wolfgang Grether Foto: Markgräfler Tagblatt

Fasnacht: Gelungener Kappenabend in Adelsberg mit Hürus Christoph und buntem Programm

Zell-Adelsberg (grw). Der Hürus kommt aus der Schänzli-Vogtei. Die Freude darüber wurde beim Kappenabend der Adelsberger deutlich. Vögtin Kathrin Berger bekommt seit dem „Ölfte Ölfte“ das frohe Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. So sieht Mitfreude aus, das war am Vogteiabend zu spüren, zu hören und zu sehen. Die Adelsberger hatten eine eigene Hüruswache aufgestellt, die ihren Hürus „Christoph, de ZM vom Adelsberg“ bewacht und das bei bisher allen Auftritten. Ein Wachsoldat hat dabei eine Doppelfunktion; er ist Aufpasser und leiblicher Vater des Hürus.

Stolz sind die Adelsberger Narren zu Recht, wie bei der Hürusansprache zu hören war. Hürus Christoph war witzig, wortgewandt und närrisch zugleich. Der Freude konnten sich auch die „Schützenbläser“ nicht entziehen. Dorfmusikdirektor Philipp Kaiser, der musikalische Leiter der Formation, hatte sich eine Hürusfanfare ausgedacht, die beim Einzug des närrischen Gefolges gleich mehrfach erklang.

Närrisch bunt und in der Ansage wohl einmalig, so präsentierte Thomas Kaiser die einzelnen Programmpunkte. Die stürmischen Damen gaben in ihrem Polizeibericht einiges preis, was die Dorfbevölkerung auszeichnete. Dazu gehörte wohl im letzten Jahr auch der Besuch im MC-Drive mit Traktor und Viehwagen nebst Inhalt.

Die Gemeinschaftspraxis Lederer teilte ihr Wissen als Hebamme und als Krankenschwester mit. Die Haaranalysen schienen aber eher zweifelhaft. Opa und Enkel: Das passte auch beim Auftritt in Adelsberg; wenn auch der Enkel vorlaut war, so blieb er immer witzig und närrisch.

„Ohrwürmer“ vom Feinsten präsentierten die Schänzli-Singers. Bandleader Markus Sturm wusste die „Arme von Barbara“ und die „Roten Rosen aus Köln“ gleichermaßen auf Adelsberg zu übertragen. Dieser Auftritt markierte den ersten Stimmungshöhepunkt des Abends.

Die Schärmuserin – auch diese wichtige Position ist in Adelsberg schon seit längerem durch eine Dame besetzt – hat sich für ihre Arbeit Inspiration aus Indien geholt. Die Mischung Asien-Adelsberg war jedenfalls gelungen, wie die Lacher aus dem Publikum zeigten.

Nicht nur als Beschützer ließen sich die Leibgardisten sehen. Sie huldigten ihrem Hürus durch einen eigenen Auftritt. Das gemeinsame Rasseln der Kampfspeere hatte allerdings noch Verbesserungspotential.

Von vielen durchwachten Nächten berichtete die Nachtwächterin. Über das neue Zuhause im Wohnturm freute sie sich; offene Heckklappen an fahrenden Autos schienen sie eher zu verwundern.

Auf dem Traumschiff fungierte die Vögtin in Anlehnung an Florian Silbereisen als Kapitänin. Entsprechend hatte Helene keine Chance; ganz im Gegenteil zu den Gästen vom Adelsberg.

Die weit gereisten Bergers überzeugten wieder mit viel Humor und durchaus Nachdenklichem. Ihre Anspielung auf den ZM beim Hüruszusatz zeigte aber auch die Flughöhe der Ansprache, denn im Gegensatz zu der gemachten Anspielung war dieser Zusatz den Anwesenden schon ein Begriff. Schließlich war der Hürus auch immer ein guter Zeremonienmeister.

Melodien aus dem Elsiß: Der zweite Stimmungshöhepunkt des Abends. Egal ob „Rock me“ oder „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“; alle Melodien wurden mit alemannischen Texten versehen, die gleich mitsingen ließen. Im Wortspiel wechselten sich Thomas Kaiser und Elke Ruprecht-Kaiser ab. Ob die von Elke ausschließlich auf Gresgen fokussierte närrische Betrachtung von den Gresgern als besondere Aufmerksamkeit gesehen wurde oder als närrische Blickverengung, wird nie klar sein.

Die Gäste aus Gresgen hatten sich für den Abend etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie freuten sich mit den Bewohnern vom Adelsberg über deren Hürus und gründeten in Anspielung auf dessen Familiennamen eine „Fröschle-Gruppe“, die mit ihrem Gequake den Abend umrahmte. Eine Idee, die sowohl beim Hürus als auch bei Bürgermeister Palme gleichermaßen gut ankam. Beide nahmen am Tisch der Gresger Platz.

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