Zell im Wiesental Palme: „Wir leben hier in der digitalen Diaspora“

Markgräfler Tagblatt
Beim Spatenstich (von links): Erwin Vollmer, Thomas Strübe (Planungsbüro Südwest), Daniel Obermeier (ED Netze), Jürgen Heizmann (Straßenbau Zell), Bürgermeister Peter Palme, Paul Kempf (Zweckverband Breitbandbversorgung) und Christoph Zähnle (Planungsbüro Südwest). Foto: chs Foto: Markgräfler Tagblatt

Kommunikation: Gestern war der Spatenstich für den Ausbau des Breitbandnetzes in Gresgen

Zell-Gresgen (chs). Gestern war der Spatenstich für die Breitbandversorgung im Zeller Ortsteil Gresgen. 90 Prozent der Gresgener haben sich entschlossen, ihr Haus an das Breitbandnetz anschließen zu lassen. Sie können demnächst schneller surfen und bekommen ein besseres Telefon- und Kabel-TV Netz (HDTV). Insgesamt gibt es in Gresgen 150 Hausanschlüsse.

Das Bauvolumen für den Ausbau des Übertragungsnetzes beträgt eine Million Euro. Davon entfallen auf dem Tiefbau 800 000 Euro. Diese Arbeiten erledigt eine Firma aus Darmstadt. Mit der Einblasung der Glasfasern wurde eine Schweizer Firma beauftragt.

Das Breitbandnetz wird in Gresgen schneller ausgebaut als in anderen Ortsteilen, weil die Ist-Versorgung dort besonders schlecht ist. Das analoge Telefonnetz ist marode. Bürgermeister Peter Palme macht das an einem Beispiel deutlich: Es gab vor kurzem einem Notfalleinsatz in Gresgen. Der Notarzt musste mit seiner Leitstelle telefonieren, konnte dies aber nicht, weil es hier kein Netz gab.

Über den Telefonanschluss der Familie des Kollabierten konnte er nicht mit seiner Leistelle Kontakt aufnehmen, um zu koordinieren, in welches Krankenhaus der Patient eingeliefert werden soll.

Unkomfortabel ist es auch, wenn Bürgermeister Palme die Zeitung bereits digital am Abend vor Erscheinen der Printausgabe lesen will. Um die Zeitung aufzurufen, benötigt er zuhause eine Ladezeit von 20 bis 40 Minuten. Jüngst im Urlaub, in einem italienischen Bergdorf mit guter Breitbandversorgung, konnte er bereits nach fünf bis zehn Sekunden die Zeitung lesen. „Wir leben hier in der digitalen Diasporta“, stellt er fest.

Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung, lobt die gute Zusammenarbeit mit Energieversorgern, die bestrebt sind, parallel zur Breitbandverlegung ihre Leitungssarbeiten durchzuführen. Dadurch wird verhindert, dass die Straße mehrmals aufgerissen wird. Frühestens ab Mitte 2019 ist in Gresgen das schnelle Internet verfügbar. Die Arbeiten sind wetterabhängig, denn wenn es kalt ist, werden keine Erdarbeiten durchgeführt.

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