Zell im Wiesental Pfaffenberger Sänger bestimmen das Dorfleben mit

Wolfgang Grether
Der Chor aus Pfaffenberg im Vordergrund Dirigent Jakob Fuhrmann (links) und Vorsitzender Mathias Räuber Foto: Wolfgang Grether

Männergesangvereine sind gemeinhin geprägt von der Unsicherheit des Weiterbestehens. Eine Ausnahme ist die singende Männerwelt im Zeller Teilort Pfaffenberg. Der Chor feierte am Wochenende sein 75-jähriges Bestehen.

Der Gesangverein Pfarrenberg steht gut da mit seinem Vorsitzenden Mathias Räuber und mit 32 Aktiven, eine für das Dorf beachtliche Sängerschar. Seit 75 Jahren gibt es den Chor und das Gründungsdatum mit dem 1. April 1950 war kein Scherz, sondern eine Entscheidung, die das Dorfleben maßgeblich bis heute mitbestimmt hat.

Für das Jubiläumskonzert im Festzentrum hatte das Organisationsteam ein Programm zusammengestellt, das dem Anspruch der Pfaffenberger Sänger gerecht wurde. Mit den Chören aus Weitenau und Gresgen wirkten zwei Gastvereine mit, die das Publikum in unterschiedliche Gesangswelten mitnahmen. Genau wie die Männer aus Pfaffenberg gehen diese beiden Chöre bisher erfolgreich ihren eigenen Weg.

Viele Glückwünsche

Die Gratulation von Bürgermeister Peter Palme für die Stadt war getragen von der persönlich wohlwollenden Haltung des Stadtoberhaupts für die Vereinswelt. Seine Analyse der Gründerjahre „Heiterkeit statt Verbissenheit“ traf das, was den Verein noch immer auszeichnet.

Vorsitzender des Jahres 1950 unter den Gästen

Ganz persönlich sprach er Adolf Philipp an, den Vorsitzenden im Jahr 1950 und zur Freude aller als Gründungsmitglied zusammen mit Bernhard Schmid unter den Gästen. Gemeinsam mit Erwin und Helmut Fritz, Karl und Otto Ganter, Otto Kiefer, Emil Philipp, August Schmid, Walter Strohmeier und Walter Thoma hatten sie den Verein ins Leben gerufen. Ortsvorsteher Werner Ganter, selbst Sänger im Chor, zeigte auf, was für den Gesang und die Dorfgemeinschaft erreicht wurde: Dorffeste in den 80er und 90er Jahren, die Teilnahme am Fußballgrümpelturnier – ein kraftstrotzender Gesangverein, so seine Aussage, mit zeitweise mehr als 30 Sängern, der sich auch für Nachwuchs von außen öffnete.

Vitalität in der Dokumentation

„Unvergessliche Momente“ unter dieses Stichwort stellte Martin Rümmele, Präsident des Alemannischen Chorverbands, seine Glückwünsche. Sein Dank galt dem im vergangenen Jahr neu gewählten Vorsitzenden Mathias Räuber sowie Dirigent Jakob Fuhrmann. Er lobte auch das besondere Engagement des ehemaligen Vorsitzenden Christof „Stöffle“ Philipp, der 36 Jahre lang die Geschicke leitete. Rückblicke und Chroniken verblassen oft als spontanlose Erinnerungen. Georg Ganter brachte indes Vitalität in seine Dokumentation. Bilder mit Menschen aus den Gründungsjahren wie den Erstdirigenten Arthur Eckert, der mit einem gesprochenen Wort einen Geburtstagsgruß brachte und Stöffle Christoph als junger Vorstandsredner, waren dank KI ebenso hörbar.

Jubiläumschor begeistert

Beim Auftritt des Jubiläumschores durfte das Gründungslied „Hab oft im Kreise der Lieben“ nicht fehlen. „Komm wir segeln übers Meer“ ließ Chorleiter Jakob Fuhrmann fröhlich darbieten. Dieses Lied ist für Pfaffenberg auch eine Hommage an Hamburg, die Stadt mit den Freunden aus dem Norden. Der Chor war auch schon im „Michel“, der bekanntesten Kirche der Stadt, zu hören. Andrew Lloyd Webber wurde als Komponist gleich zweimal ausgewählt. Mit „Amigos Parasiempre“ zauberten die Sänger Latinogefühle nach Zell und mit „Schau mal was Liebe ändern kann“ trugen sie Nachdenkliches vor.

Die Gastchöre

Ibolya Barla ist seit mehr als 50 Jahren Dirigentin des Gesangvereins „Harmonie“ Weitenau, der mit „The Lion sleeps tonight“ zum Mitsingen animierte genauso wie mit „Blues Suede Shoes“ von Elvis Presley. Die Solistin Claudia Pfeifer begeisterte bei „Oh happy Day“.

Dirigent Horst Riedacher ist in Gresgen seit fast fünf Jahrzehnten dabei und war gemeinsam mit seinem Bruder beim „Badischen Ländle“ und „E gschänkte Tag“ gleich in zwei Solos zu hören. Den besonderen Applaus erhielten die „Frühlingsboten“ dank einer soliden Chorleistung mit erneut Riedacher als Solisten. „Mala moja“, das Lied aus Kroatien, und „Alpengruß“ ernteten viel Applaus.

Das Programm am Sonntag

Zum Frühschoppen am Sonntag füllte sich der Saal. Die Gesangvereinsgalerie von Georg Ganter wartete am Eingang auf Besucher. Im Saal eröffneten die Musiker aus Gresgen den Frühschoppen. Angekündigt von Armin Eichin und dirigiert von Marius Lais erklangen Märsche und Polkas. Am Nachmittag tanzte die Trachtengruppe aus Todtnauberg und der Belchenlandchor rundete das Festwochenende ab.

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