Nach der Pause traten die Latscharisänger auf die Bühne, um gewohnt stimmgewaltig das Motto der kommenden Fasnachtskampagne zu präsentieren. „Wenn`s lauft wie gschmiert, isch`s chaibeglatt“ intonierte die Sangestruppe die gelungene Parole. Und im Anschluss wiegten sich Sänger und Publikum gemeinsam zu den Klängen einer alemannischen Sierra Madre-Version.
„Pizza, Pasta, basta“
Die inflationäre Entwicklung der Pizzeria-Szene in der Schwanenstadt inspirierte die Narren zur folgenden Nummer „Pizza, Pasta, basta“, bei der „Löwen“-Wirt Maik Kiefer (Andreas Augustin) inkognito als Restauranttester die verschiedenen Etablissements aufsuchte, um sich die Geheimnisse der italienischen Küche und die erfolgreiche südländische Geschäftsstrategie anzueignen. So richtig schlau wurde er allerdings nicht aus den skurrilen Aktionen der Pizzeriabetreiber, kein Wunder, wenn der Wein aus dem Tetrapack kommt und trotzdem korkt oder die Pizza Margherita erst mal vom Schinken befreit werden muss. Salomonisch insofern die abschließende Erkenntnis des närrischen Restauranttesters, der die schwierige Frage, wer denn nun die beste Pizza in Zell backe, mit dem Aufruf „Ab zum Döner-Haus“ beantwortete.
Fehlte noch der Nachtisch, und den servierte in humorvoll-bissiger Form die Familie Hochstatter mit ihrer Nummer „Früher war alles besser“. Erledigt vom Shoppen nahm die fünfköpfige Sippe Platz im neuen Eiscafé am Bahnhof und übte sich in italienischer Konversation. Die Gespräche während der Vernichtung der variantenreichen Eisbomben drehten sich überwiegend um die gute alte Zeit, als noch nicht alle Welt ständig am Handy daddelte, die Bild-Zeitung noch für Fake-News zuständig war und Amazon noch analog war, und zwar in Form vom Quelle-Katalog. Auch Vater Lutz gelangte zur Erkenntnis, dass man beispielsweise früher mit Halloween nichts am Hut hatte: „Wenn di hesch gruusle welle, bisch in Hinterhag gange“.
Mutter Elke ließ es sich nicht nehmen, zum Mikro zu greifen und die unsichere Haltung mancher Männer in Bezug auf die (auch fasnächtlichen) Potentiale der Frauen auf die Schippe zu nehmen. Und eine mit viel Beifall bedachte Tirade auf die Behörden hatte sie obendrein zu bieten, lebe man doch mittlerweile in Zeiten, in denen man nicht ein einziges Mal im Jahr für zwei Stunden die Bundesstraße sperren könne, um den Leuten ihren (Umzugs-)Spaß zu gönnen. Darauf ein Schorle-Eis!