Zell im Wiesental Positive Signale an den Zeller Schützenverein

SB-Import-Eidos
Das Schützenhaus darf bleiben, wo es ist – so zumindest der Tenor in der Sitzung des Technischen Ausschusses. Foto: Peter Schwendele

Technischer Ausschuss: Bestandsgarantie scheint möglich / Diskussion um neues Baugebiet am Leisenberg

Zell (pele). Neue Fakten zur seit einiger Zeit diskutierten möglichen Realisierung des Baugebiets „Leisenberg II“ wurden in der Sitzung des Technischen Ausschusses am Mittwoch präsentiert. Einig waren sich die Ausschussmitglieder, dem Schützenverein Zell, der in der näheren Umgebung des fraglichen Gebiets sein Schützenhaus betreibt, eine Bestandsgarantie für die nächsten zehn Jahre auszusprechen.

Axel Lais von der Stadtverwaltung präsentierte dem Ausschuss mindestens zwei wichtige, grundlegende Aspekte zur möglichen Umsetzung des Baugebiets. Zum einen habe das Baurechtsamt in Lörrach bestätigt, dass der vor etlichen Jahren aufgestellte Bebauungsplan immer noch Gültigkeit habe; seinerzeit waren 36 Bauplätze vorgesehen. Zum anderen konnte Lais berichten, dass die Kosten für die Umsetzung voraussichtlich bei rund drei Millionen Euro liegen würden.

Ob das Baugebiet kommt, ist nach wie vor offen. Der Schützenverein hofft allerdings seit längerem auf die Zusicherung einer Bestandsgarantie von mindestens zehn Jahren für das Schützenhaus, da an der Schießanlage dringend Sanierungen und Modernisierungen vorgenommen werden müssen, der Verein aber nur dann mit notwendigen Zuschüssen rechnen kann, wenn das gesamte Gebäude eine Zukunft am jetzigen Standort hat.

Koexistenz wird als machbar erachtet

Thomas Kaiser (SDP) tat kund, dass seine Fraktion gewillt sei, dem Traditionsverein eine Bestandsgarantie für sein Gebäude zu geben, „unter Umständen mit gewissen Auflagen“. Ähnlich äußerte sich Yannick Sprich für das Bürgerforum. Einar Decker (FW) sagte, eine Koexistenz zwischen Anwohnern und Schützenverein müsse machbar sein, und auch Matthias Kiefer (CDU) hielt es für „absolut möglich“, dass man nebeneinander leben könne, auch wenn sein Fraktionskollege Werner Ganter für diesen Fall klare „No Gos“ für den Schießbetrieb forderte. Schließlich stieß die Verwaltung ins selbe Horn. „Wir sehen es als möglich an, den Schützen vorab eine Garantie zu geben“, sagte Bürgermeister Peter Palme.

Dass damit noch lange nichts über das Baugebiet „Leisenberg II“ ausgesagt ist, sondern dass diese Diskussion vielmehr erst in eine ernstzunehmende Phase gelenkt werden muss, machte unter anderem eine Wortmeldung von Claudia Dolzer deutlich.

Baugebiet: Ansichten gehen auseinander

Die SPD-Stadträtin legte dar, dass man mit einer weiteren Bebauung des Leisenbergs eine ökologisch sehr wertvolle Fläche versiegeln würde und verwies auf einen Antrag ihrer Fraktion, in dem gefordert wird, innerörtliche Baumöglichkeiten zu prüfen. Mit der Ausweisung eines Baugebiets würden zudem nicht geringe Folgekosten auf die Kommune zukommen.

Bürgermeister Peter Palme betonte, eine Prüfung des Vorhabens benötige ohnehin eine längere Zeit. Klar sei zumal, dass man nicht einfach an die seinerzeit aufgelegten Pläne anknüpfen könne. Die Größe der Grundstücke und die anvisierte Bebauung ausschließlich mit Einfamilienhäusern passe nicht mehr in die heutige Zeit. „Es muss alles auf vollkommen neue Beine gestellt werden, wir müssen das ganze Feld neu aufrollen“, meinte der Rathauschef. Das gelte auch für die Frage, ob die Stadt die nötige Vorfinanzierung von rund drei Millionen Euro stemmen könne.

Die gegenteilige Meinung vertrat Matthias Kiefer (CDU), der sich überzeugt davon zeigte, dass es in Zell etliche Bauwillige gibt, die sich mit der ursprünglichen Variante anfreunden könnten. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die abwandern“, sagte Kiefer und verwies auf die erfolgreiche Vermarktung der Grundstücke im zuletzt realisierten Baugebiet Hintere Obermatt.

Die schlussendliche Empfehlung des Technischen Ausschusses an den Gemeinderat ging dahin, dem Schützenverein eine Bestandsgarantie zu geben und gleichzeitig alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und das weitere Vorgehen beim Baugebiet „Leisenberg II“ zu besprechen.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading