Zell im Wiesental Rathaus: Betroffene wieder im Dienst

Peter Schwendele
Nach dem Corona-Alarm im Zeller Rathaus Ende Dezember sind fast alle Erkrankten zu Beginn dieser Woche wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Foto: Markgräfler Tagblatt

Corona: Erkrankung verläuft bei infizierten Verwaltungsmitarbeitern in Zell bisher „minder schwer“

Zell - Nachdem Corona Ende des letzten Jahres im Zeller Rathaus zugeschlagen hat und bei sieben Mitarbeitern eine Infektion mit dem Virus festgestellt wurde, ist man bei der Stadtverwaltung langsam wieder auf dem Weg in eine verträglichere Situation. Fast alle infizierten Mitarbeiter waren am gestrigen Montag wieder im Dienst, einer befindet sich noch in Quarantäne.

„Es hat uns alle in einer minder schweren Version erwischt“, sagte Bürgermeister Peter Palme, der selbst ebenfalls infiziert war und gesundheitlich noch nicht hundertprozentig wieder auf der Höhe ist. Dennoch war er gestern wieder am Arbeitsplatz – und tauschte sich dabei auch mit den betroffenen Mitarbeitern über den Verlauf der Krankheit und das aktuelle Befinden aus.

Große Erleichterung darüber, dass keine schweren Krankheitsverläufe bei den Verwaltungsmitarbeitern verzeichnet werden mussten, sei spürbar. „Im Hintergrund steht aber die Frage: War`s das jetzt?“, so Palme im Hinblick darauf, dass im Fall einer Corona-Erkrankung auch nicht lineare Verläufe bekannt sind und Langzeitfolgen grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden können.

Der Zeller Rathauschef legt Wert auf die Feststellung, dass sich die rund 30 Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Lauf der Pandemie stets gut geschützt haben und dass im Zeller Rathaus ein vorbildliches Verhalten herrscht. Man habe immer darauf geachtet, die Mindestabstände einzuhalten und selbst in großflächig organisierten Besprechungen seien Masken getragen worden. „Trotzdem hat es uns erwischt“, so Palme.

Bürgermeister: Virus nicht unterschätzen

Die betroffenen Mitarbeiter hätten sich alle innerhalb von ein bis zwei Tagen infiziert. Dies zeige nicht zuletzt auch, dass alle Verharmlosungsversuche in Bezug auf die Corona-Problematik völlig an der Sache vorbeigehen, betont der Bürgermeister.

Will man dem Corona-Ausbruch im Zeller Rathaus überhaupt etwas Gutes abgewinnen, so wäre dies die Aussicht, dass bei einem weiter stärker werdenden Infektionsgeschehen der Verwaltungsbetrieb in der Zukunft auf jeden Fall aufrecht erhalten werden kann. Palme: „Sollte uns ein weiterer Infektionsschub erreichen, dann haben wir jetzt mindestens sieben immunisierte Personen, die einen Notbetrieb stemmen können.“

Aktuell ist das Zeller Rathaus zwar nicht offiziell geschlossen, doch der Bürgermeister betont, dass, soweit möglich, alle Anliegen telefonisch oder per E-Mail abgewickelt werden sollten. Das Bürgerbüro habe geöffnet, dies sei jedoch nicht im Sinne einer „offenen Tür“ zu verstehen. Dringende, aber unpersönliche Angelegenheiten könnten dort auch über einen „Fensterkontakt“ abgehandelt werden. Wenn es Dinge zu erledigen gebe, die in den Bereich der Privatsphäre fallen, so gebe es die Möglichkeit, mit den gebotenen Abständen im großen Kubus-Saal ein Gespräch zu führen.

Hoffen auf Rückkehr in den Normalmodus

„Wir hoffen jetzt, dass alles gut geht, und wir bald wieder in einen Normalmodus zurückkehren werden“, sagt der Bürgermeister zur Lage im Rathaus.

Im Hinblick auf die Gesamtsituation im Land in der Corona-Pandemie setzt Peter Palme große Hoffnungen auf die Impfstoffe, die ab Mitte des Monats auch im Landkreis Lörrach verabreicht werden sollen. Mit diesen werde es hoffentlich möglich sein, in absehbarer Zeit ins normale Alltagsgeschehen zurückzukehren.

Kein Verständnis hat der Rathauschef in diesem Zusammenhang für bereits wieder hochkochende politische Diskussionen, wer im Zusammenhang mit der Impfstoffversorgung und -verabreichung wann welche Fehler gemacht haben könnte. Vorwahlkampfmäßig getränkte Streitereien seien derzeit absolut überflüssig. Palme hält es für weitaus sinnvoller, in dieser schwierigen Phase gemeinsam nach den besten Wegen aus der Krise zu suchen.

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