Zell im Wiesental Schmerzhafter Prozess

(ue)
Mit Kranzniederlegungen auf dem Zeller Bergfriedhof wurde der Opfer von Kriegen und Gewalt gedacht. Foto: Paul Berger

Volkstrauertag: Gedenken an die Kriegsopfer in Zell.

Zell - Auf dem Bergfriedhof in Zell sowie in den Stadtteilen Atzenbach, Gresgen, Mambach und Riedichen wurde gestern am Volkstrauertag in Feierstunden der Opfer von Hass, Gewalt und Kriegen sowie der Menschen, die durch Terror und Bürgerkriege ihr Leben verloren haben, gedacht. Musikalisch gehaltvoll umrahmt wurde die Gedenkfeier in Zell von der Stadtmusik unter der Leitung von Markus Götz sowie vom Männerchor Zell, geführt von Hans-Peter Weber.

Mit aufrüttelnden und mahnenden Worten erinnerte Bürgermeister Peter Palme an die schrecklichen Geschehnisse in der deutschen Geschichte. Der Zweite Weltkrieg, ausgelöst durch blinden Hass und eine menschenverachtende Gier nach Macht, war blutiger als sämtliche Kriege zuvor, sagte Palme. „Erst als Jung und Alt aufgrund einer lückenlosen Aufklärung und eines schmerzhaften Prozesses des Aufeinanderzugehens zusammenfanden, lernten wir Deutsche, mit diesem Krieg umzugehen“, so Palme.

Historisch gesehen ist das Jahr 2018 ein Jahr, in dem sich bedeutende Kriegsereignisse der Vergangenheit jährten. So hat vor 400 Jahren der 30-jährige Krieg begonnen, das Ende des Ersten Weltkriegs, das sich vor wenigen Tagen zum hundertsten Mal jährte, wurde weltweit begangen und vor 80 Jahren wurde mit der schrecklichen Reichsprogromnacht eines der bittersten Kapital in der Deutschen Geschichte aufgeschlagen. Palme zitierte Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit den Worten „nicht die Erinnerung, sondern das Vergessen ist und bleibt die Gefahr, da sie sich auf allen möglichen Wegen herschieben kann“.

An die im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder der Stadtmusik und des Männerchors Zell erinnerten Karl-Martin Welte und Philipp Kaiser, indem sie deren Namen verlasen. Pfarrgemeinderätin Eva Cipolla bat in ihren Fürbitten für Frieden und Verständigung unter den Völkern. Die Stadt Zell, vertreten durch Bürgermeister Palme und Gemeinderat Thomas Kaiser sowie Stadtmusik und Männerchor und Vertreter des VdK legten zum Gedenken vor dem Ehrenmahl auf dem Zeller Bergfriedhof Kränze nieder.

Mit Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern wurde auch auf dem Friedhof in Atzenbach unter Mitwirkung des Musikvereins an die Toten und Opfer von Kriegen erinnert. Veranstaltungen zum Volkstrauertag fanden ebenfalls auf den Friedhöfen in Gresgen und Mambach sowie an der Gedenkstätte in Riedichen statt.

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