Zell im Wiesental Stelen mit Bildern vom alten Zell

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Christoph Greiner, Renate Lais, Daniel Greiner, Marianne Waßmer, Heidi Zöllner, Armin Zöllner, Andrea Hornburg, Bernadette Räuber, Mathias Räuber und Alfred Knauber (von links). Foto: Hans-Jürgen Hege

Jahreshauptversammlung: Trachtengruppe Zell zieht Bilanz / Seit Anfang 2020 ging praktisch nichts mehr

Statt der sonst üblichen Erinnerungen an farbenfrohe Auftritte der Trachtengruppe Zell musste sich Vorsitzender Christoph Greiner bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Löwen“ schweren Herzens damit begnügen, an den Weg eines Virus vom fernen China in deutsche Lande zu erinnern, das all das, was das sonst so bunte Vereinsleben bisher ausmachte, über nun fast zwei Jahre hinweg nachhaltig verhinderte.

Zell (hjh). „Nach unserem Auftritt beim Neujahrsempfang der Stadt und des Landkreises zum Jahresbeginn 2020 ging praktisch nichts mehr“, betonte Greiner .

Rückblick

Damit hakte der Vogt fast zwei komplette Jahre ab, in denen nicht nur die Aktiven, sondern vor allem auch die Kinder und Jugendlichen auf den Spaß an der Brauchtumspflege und am geselligen Miteinander komplett verzichten mussten. „Aktuell liegt ein weiteres Jahr 2021 mit wenigen Einsätzen oder Proben hinter uns“, bedauerte Greiner, den Mitgliedern keinen „normalen“ Rechenschaftsbericht der Vorstandschaft abliefern zu können.

Darüber tröstete dann auch der erste echte Auftritt nicht hinweg, mit dem die Trachtengruppe beim Jubiläum des Skiclubs vor wenigen Wochen in der Stadthalle an ihre ruhmreiche Vergangenheit anknüpfen konnte. Und auch der Besuch des „großen Zapfenstreichs“, mit dem der Bund Heimat- und Volksleben seine Hauptversammlung in Gengenbach zelebrierte, war nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder sorgte für Wehmut angesichts der vielen verpassten Möglichkeiten.

Grußwort

Bürgermeister Peter Palme deutete in seinen Grußworten an, dass der Bevölkerung weitere „große Herausforderungen“ ins Haus stehen, die sich „allerdings im momentanen Chaos und politischen Nirwana“ nur sehr schwer in Worte fassen lassen. Es sei nachweisbar, dass Vereine, die sich als Familie bezeichnen können, „einfacher und ungeschorener durch die Krise gekommen sind als die, die sich nicht als familiär betrachten können“. Er sei davon überzeugt, dass die Trachtengruppe eine solche Familie sei und deshalb „im nächsten Jahr gut aus der Krise herauskommt“.

Kassenbericht

Geschafft hat sie dies zumindest finanziell in den zurückliegenden zwei Jahren. „Obwohl nichts lief, haben wir ein Plus in der Kasse erwirtschaftet“, schmunzelte Kassiererin Carmen Döbele, um dann lobend den Zustupf des Landes Baden-Württemberg in Höhe von zweimal 1100 Euro zu erwähnen, die kulturell tätigen Vereinen als Corona-Entschädigung zugebilligt worden sei.

Ausblick

Große Zukunftspläne schmiedete die Vorstandschaft der Trachtengruppe angesichts der unüberschaubaren Lage nicht. Alfred Knauber, Kreisobmann des Verbands, notierte zwar ein paar Termine seiner Organisation, aber zu verbindlichen Aussagen war auch er nicht zu bewegen. Lediglich das Treffen anlässlich der 40-jährigen Städtepartnerschaft mit Embrun im September 2022 wurde vorgemerkt.

Stelen-Aktion

25 Jahre sind seit dem ersten Zeller Freilichtspiel „Ein Tag im April“ der Trachtengruppe vergangen. Ein Großteil des damals erzielten Überschusses wurde der Stadt Zell zur treuhänderischen Aufbewahrung überwiesen. Das Geld sollte zu einem späteren Zeitpunkt für einen gemeinnützigen Zweck eingesetzt werden. Jetzt sei es soweit, verkündete Christoph Greiner. In Abstimmung mit der Stadt Zell und dem Bürgerverein soll das Geld nun investiert werden. Angedacht sei, in der Stadt Stelen mit Bildern vom alten Zell zu installieren. Damit, so Greiner, komme man nicht zuletzt dem Vereinszweck am nächsten, dessen Inhalt die Heimat- und Brauchtumspflege und das Festhalten an Traditionen sei. Und diese Idee hielt denn auch Peter Palme „für ganz großartig“. Es sei wunderbar, das Geld in ein Projekt zu investieren, „von dem alle Zeller gleichermaßen etwas haben“, lobte der Bürgermeister.

Wahlen

Wiedergewählt wurden turnusgemäß die Vorstandsmitglieder Christoph Greiner (Vorsitzender), Daniel Greiner (Stellvertreter), Marianne Waßmer (Schriftführerin), Carmen Döbele (Kassiererin), die beiden Aktiv-Beisitzer Mathias Räuber und Barbara Debes, Andrea Hornburg (Leiterin Kindertrachtengruppe) und die Passiv-Beisitzerin Martha Räuber.

Ehrungen

Die silberne Vereinsehrennadel nach 25-jähriger Passivmitgliedschaft gab es für Bernadette Räuber, Hannelore Vollmer, Sylvia Woywod, Susanne Spiegelhalter-Rinderle, Helga Philipp und Walter Heizmann. Für 25 aktive Jahre erhielten Heidi und Armin Zöllner und Renate Lais den „Goldenen Bänderbaum“.

Kreisobmann Alfred Knauber ehrte im Auftrag des Bundes Heimat- und Volksleben den Beisitzer der Zeller Trachtengruppe Mathias Räuber und die Leiterin der Kindertrachtengruppe Andrea Hornburg für zehnjährige Vorstandstätigkeit mit der bronzenen Ehrennadel des Verbands. Daniel Greiner wurde für 28 Jahre Mitarbeit im Vorstand der Trachtengruppe Zell mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet.

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