Zell im Wiesental Traditionelle Fasnacht erhalten

Markgräfler Tagblatt
Klärle Behringer mit Alfred Knauber und Hürus Christoph beim närrischen Seniorennachmittag. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Seniorennachmittag: Närrisches Treiben im Zeller Pfarrsaal

Zell (hjh). Auch wenn die Knochen etwas morsch sind, die Gelenke oft nicht mehr so wollen wie der Kopf und das eine oder andere Zipperlein hemmt: Die Rollatoren und Gehhilfen standen beim närrischen Seniorennachmittag am Mittwoch unbenutzt in einer Pfarrsaal-Ecke. Denn Hürus Christoph, de ZM vom Adelsberg, seine Musikanten, das Gefolge und vor allem die Kinder aus dem Nachwuchslager der FGZ machten das, was (fast) jedem echten Zeller in die Wiege gelegt ist: Fasnacht. Und alle hatten jede Menge Spaß.

Kleine Narren boten ein unterhaltsames Programm, das wie immer an solchen Nachmittagen Alfred Knauber moderierte. So ziemlich alles, was bei der FGZ Rang und Namen hat, schaute bei den „Alten“ – pardon: bei den Senioren – vorbei. Sie alle wussten, was der Hürus meinte, als er sagte: „Wir sind euch Dank schuldig, weil ihr dazu beigetragen habt, dass unsere traditionelle Fasnacht erhalten geblieben ist.“

Obligatorische Orden wechselten den Besitzer. Auch der Hürus kam nicht ungeschoren davon. Ihm hängte Alfred Knauber einen Altersruhesitz um den Hals, einen Seniorensessel in Kleinformat, der ihn nun an den restlichen närrischen Tagen begleiten wird.

Musik, Gesang, Tänze und reichlich Gelegenheit gab es, bei Kaffee, Kuchen oder einem guten Viertele Erinnerungen à la „Weisch no?“ auszutauschen, die besonders hoch kochten, als sich der Vorhang öffnete und Klärle Behringer auf der Pfarrsaal-Bühne „erschien“. Die 86-jährige Fasnachts-Ikone, berühmt-berüchtigt wegen ihrer unvergesslichen Auftritte an FGZ-Veranstaltungen, meist zusammen mit der Legende Bärbel Kaiser, rockte den Saal mit ihrem närrischen Charme, der einer kleinen Unpässlichkeit zu verdanken zu sein schien: „Am Ölfte Ölfte grieg i s`Jucke, do hilft mir gar kei ummedrucke. Do cha mi do kein Mensch me hebe: Holladio, jetz goht`s degege.“ Und sie ging nicht ohne einen wertvollen Tipp für die weibliche Jugend um sie herum: „Maidli, suchsch emol e Ma, lueg z`erscht, ob er Fasnacht mache cha. Und cha er`s nit, dann loss en renne. Wege so nem Simpel bruchsch nit pflenne.“

Damit war dann auch fast schon alles gesagt, und der Hürusorden war der 86-Jährigen sicher. Und jede Menge Beifall des begeisterten Publikums auch.

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