Zell im Wiesental Unterschiedliche Modelle denkbar

Peter Schwendele
Während das Stadthallendach offenbar nicht für eine Photovoltaikanlage in Frage kommt, bietet die Gerhard-Jung-Schule ein ordentliches Potential. Foto: Peter Schwendele

Gemeinderat Zell: Energieagentur Regio Freiburg stellt erste Ergebnisse der Photovoltaikuntersuchung vor

Sachinformationen zum Vorhaben, die Dächer städtischer Gebäude mit Photovoltaikanlagen zu bestücken, wurden dem Zeller Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag serviert. Externe Experten hatten in den vergangenen Wochen die in einem ersten Schritt ins Auge gefassten Gebäude unter die Lupe genommen.

Zell. Genau dies hatte das Ratsgremium in der letzten Sitzung gefordert, da die Räte durch die Bank mit den vorgelegten Informationen aus dem Rathaus und der als eher zögerlich empfundenen Haltung der Verwaltung einigermaßen unglücklich waren. Die Verwaltung hatte daraufhin die Energieagentur Regio Freiburg als unabhängigen, neutralen Berater engagiert.

Deren Vertreter Damian Wimmer und Moritz Notheis hatten einige Informationen zu der Thematik mit in die Sitzung gebracht, stellten aber gleich zu Beginn ihres Vortrags klar, dass es für definitive Aussagen im Moment noch zu früh sei, da derzeit noch die statischen Gutachten für die Gebäude fehlen würden. Erst wenn diese vorliegen, mache es Sinn, konkrete Entscheidungen zu treffen. Die Fertigstellung ihrer Studie sei für Oktober oder November zu erwarten, so die Vertreter der Energieagentur.

Gleichwohl lagen am Montag erste Einschätzungen für den anvisierten ersten Bauabschnitt vor, der insgesamt acht städtische Gebäude umfasst. Für die Grund- und Hauptschule errechneten die Experten ein theoretisches Photovoltaikpotential von 150 bis 200 Kilowattpeak (kWpeak), für die Realschule von 80 bis 130 kWpeak, für das Haus Wiesental 20 kWpeak, für das Freibad 35 kWpeak (plus perspektivisch 30 kWpeak), für das Bürgerzentrum Gresgen 120 kWpeak, für die Feuerwehrgarage Riedichen 20kwPeak und für das Bürgerhaus Mambach ebenfalls 20 kWpeak. Nicht in Frage für die Platzierung einer Photovoltaikanlage kommt nach Ansicht der Energieagentur die Stadthalle.

Die Energieagentur stellte dem Gemeinderat auch verschiedene in Frage kommende Betreibermodelle für die Photovoltaikanlagen vor. Möglich wäre eine Umsetzung und ein Betrieb durch die Stadt selbst, was nach Ansicht der Experten eine hohe Rentabilität bei großen Aufwand und Invest bedeuten würde.

Zweite Variante: Die Stadt verpachtet die Dächer an einen Investor, der die Anlagen betreibt. Da bei diesem Modell kein Eigenverbrauch stattfindet, sei es unter den derzeit herrschenden gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht unbedingt empfehlenswert, so die Haltung der Energieagentur. Bei der dritten Variante, einem Mischmodell, könnte ein Contractor die Dachflächen von der Stadt Zell pachten, die als Anlagenbetreiber fungiert, diese allerdings wiederum an den Contractor vermietet, der sich um den Betrieb kümmert. „Dies ist heutzutage das Standardmodell für solche Vorhaben“, sagte Damian Wimmer.

Bei einer Nebenvariante könnte eine zu gründende Energiegenossenschaft als Anlageneigentümer fungieren, womit eine direkte Bürgerbeteiligung gewährleistet wäre.

Die Ratsfraktionen begrüßten unisono die Einbindung der Energieagentur Regio Freiburg, die auch eine Ausschreibungsbegleitung im Portfolio hat. CDU-Sprecher Matthias Kiefer meinte etwa: „Endlich geht es in die richtige Richtung.“ Einig war man sich über die weiteren Schritte. Sobald Daten und Berechnungen vollständig auf dem Tisch liegen, will sich der Gemeinderat über das geeignetste Betreibermodell Gedanken machen.

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