Zell im Wiesental Urne im falschen Grab beigesetzt

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Bei einer Urnenbeisetzung auf dem Zeller Bergfriedhof soll es zu einem Irrtum in der Wahl der Grabstelle gekommen sein.Symbolfoto: Pixabay Quelle: Unbekannt

Friedhof: Angehöriger reicht Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister und Mitarbeiter ein

Zell - Wenn ein Verwandter stirbt, ist das für die Angehörigen stets ein belastendes Erlebnis. Wenn die Umstände der Beisetzung dann zusätzlich für Unmut sorgen, kann das schnell an die Substanz gehen. So geschehen im Fall des Todes von Paul Weide. Sein Sohn Heiko Weide will das Geschehene so nicht stehen lassen und hat beim Landratsamt Lörrach eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Peter Palme und Mathias Uihlein eingereicht.

Im Gespräch mit unserer Zeitung wird Heiko Weide deutlich: „Es ist ein Unding, wie man von der Stadt Zell seit Monaten hingehalten wird.“ Sein Vater Paul Weide ist am 20. April verstorben. Tags darauf stellte sein Sohn den Bestattungsauftrag an ein Bestattungsunternehmen aus Schopfheim und leitete die Anfrage an die Friedhofsverwaltung Zell. Bereits die Terminvereinbarung mit der Stadt Zell sei „sehr schwierig“ gewesen, sagt Weide.

Zweite Beisetzung wird notwendig

Am 28. April fand nachmittags dann die Trauerfeier und Beisetzung von Paul Weide auf dem Bergfriedhof in Zell statt. Allerdings habe der Gartenbauer den Bestatter anschließend informiert, dass die Urne im falschen Grab beigesetzt worden sei. Bestattungsunternehmen wie Gartenbauer hätten bei der Stadt Zell keinen Verantwortlichen erreichen können. „Da die Urne meines Vaters über Nacht nicht im geöffneten Grab sein konnte, wurde sie mit allen Grabbeilagen aus der Grabstätte entnommen und beim Bestattungsunternehmen gelagert“, schildert Weide die Ereignisse.

Vorwurf der „aktiven Verhinderung“ im Raum

Tags darauf, am 29. April, fand die erneute Beisetzung Paul Weides auf der richtigen Grabstätte auf dem Bergfriedhof Zell statt. Seit diesem Vorfall verhindere Bürgermeister Peter Palme aktiv die Aufklärung dieses Vorfalles, behauptet Heiko Weide in seinem Schreiben an die Kommunalaufsicht, das unserer Zeitung vorliegt. Er habe Palme in einem Schreiben vom 30. April aufgefordert, eine nichtöffentliche Gemeinderatssitzung einzuberufen, damit über das Geschehene und etwaige personelle Konsequenzen gesprochen werden könne. wurde. Am 11. Mai habe er Palme um einen Gesprächstermin gebeten, bei dem er sich Einsicht in den Schriftverkehr zwischen der Stadt Zell und dem Bestattungsunternehmen erhofft habe. Der Termin hat laut Heiko Weide auch stattgefunden. „Leider ist dieser Gesprächstermin aus meiner Sicht sehr unzufrieden verlaufen“, zieht Weide unzufrieden Bilanz. Es habe keine Einsicht des Schriftverkehrs gegeben, und Palme habe auf die Unschuld der Stadt Zell in dieser Angelegenheit hingewiesen.

Dienstaufsichtsbeschwerde ist eingereicht worden

Am 6. Juni hatte Heiko Weide dann eine schriftliche Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Mathias Uihlein, den Leiter des Bürgerbüros und zuständig für die Friedhofsverwaltung, an Peter Palme sowie an die Gemeinderäte der Stadt Zell versandt. Diese habe Palme wiederum abgelehnt. Den dritten schriftlichen Antrag auf Dienstaufsichtsbeschwerde habe Heiko Weide am 3. Juli gestellt – auch dieser sei vom Zeller Bürgermeister „aktiv abgelehnt“ worden.

Sein Schreiben an die Kommunalaufsicht sei gelesen worden, sagt Weide im Gespräch mit unserer Zeitung. Es gelte nun, abzuwarten, was in dieser Sache weiter geschehe.

Es gehe ihm vor allem darum, mit den Umständen der Beisetzung abschließen zu können. „Meine Mutter kann nur noch mit Schlaftabletten schlafen, auch meiner Schwester und mir geht es mit dieser Sache alles andere als gut“, sagt er. Ein solcher Fall dürfe bei einer Beisetzung schlichtweg nicht vorkommen, ist er überzeugt.

Bürgermeister Peter Palme war gestern für eine Stellungnahme urlaubsbedingt für unsere Zeitung nicht erreichbar.

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