Zell im Wiesental Viel für den Umweltschutz getan

Paul Berger
Bürgermeister Peter Palme (links) bedankte sich beim Vorsitzenden Walter Nothstein mit einem Scheck über 300 Euro. Foto: Paul Berger

Anglerverein Zell feiert 50-jähriges Bestehen. 500 Kubikmeter Müll eingesammelt.

Zell - Viele reden über den Natur- und Umweltschutz. „Sie jedoch machen das vollkommen anders: Sie reden nicht viel, sie tun es einfach“, lobte Bürgermeister Peter Palme den Anglerverein Zell am Samstag bei dessen Jubiläumsfest.

Beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Anglervereins erinnerte der Rathauschef an zahlreiche Aktionen der Angler, bei denen der Umweltpflege stets höchste Priorität eingeräumt wurde. Bereits 1986/87 übernahm der Verein die Patenschaft für das Flüsschen Wiese vom Wühreloch bis zum Sportgelände Brühl. Dazu gehören auch die zehn Nebenbäche, die in die Wiese münden. Besondere Anerkennung verdient laut Palme die regelmäßige Wiese-Putzete. Zwei Mal im Jahr machen sich die Mitglieder des Anglervereins an die Arbeit, um die Wiese und deren Uferbereiche von Müll und Unrat, der achtlos und mit einer gewissen Verachtung für die Natur immer wieder in den Fluss gekippt wird, zu befreien. Bis zu 500 Kubikmeter Schrott und Müll hat man so in den letzten Jahrzehnten aus der Wiese geholt.

Der Bürgermeister ging auch auf die kürzlich durchgeführte Rettungsaktion am Hurterweiher ein, wo durch die Umsiedlung in den Schwanenweiher rund 350 Fische gerettet wurden. Sehr geärgert habe ihn, dass das Verenden eines der wenigen im Weiher verbliebenen Fische zu einer Anzeige beim Landratsamt führte, so der Gemeindechef. Von den Anzeigern mit keinem Wort erwähnt worden sei die Rettung von 350 Fischen. Palme, der sich mit einer Spende in Höhe von 300 Euro an den Verein für den Einsatz der Angler bedankte, versprach, bei einer der nächsten Wiese-Putzeten mit anzupacken.

Wie Vorsitzender Walter Nothstein berichtete, wurde von kompetenter Seite eine tadellose Wasserqualität in den vom Anglerverein betreuten Gewässern bestätigt, was für beste Voraussetzungen für die Aufzucht von heimischen Forellenarten sorgt. Allerdings führte die extreme Trockenheit in diesem Sommer, aber auch illegale Wasserentnahmen, dazu, dass einige der Bachläufe elektrisch abgefischt und die Tiere in andere Gewässer umgesiedelt werden mussten.

Mit Fakten, Bildern und Zahlen erinnerte Walter Nothstein an die Vereinsgeschichte. Auf den Tag genau am 17. November 1968 wurde der Verein, damals unter dem Namen Angelsportverein Zell-Atzenbach, ins Leben gerufen. 1971 erfolgte die Aufnahme in den Landesfischereiverband, im gleichen Jahr erwarb man den Fischweiher in Freigraben, der bis heute dem Verein als Aufzuchtanlage dient. 1974 unterzeichnete man den Partnerschaftsvertrag mit dem Angelsportverein Rheinfelden.

Aber auch Negatives blieb nicht aus, wie Nothstein berichtete. 1980 wurden rund 9000 Forellen in der Fischzuchtanlage durch Unachtsamkeiten bei Holzfällarbeiten vernichtet. 1998 galt es, einen Ölunfall im Wühreloch zu bekämpfen, und 1999 zerlegte der Orkan Lothar die vereinseigene Hütte im Freigraben. Arg zugesetzt wird den Anglern auch von den Kormoranen, die sich gerne an den Gewässern bedienen.

Mit der Überreichung des goldenen Ehrenzeichens des deutschen Angel- und Fischereiverbands an den Vorsitzenden Walter Nothstein sowie mit der silbernen Ehrenmedaille des Landesverbands Baden-Württemberg würdigte Michael Strittmatter als Vertreter des Landesfischereiverbands die Verdienste des Anglervereins, dessen Mitglieder sich inzwischen aus vier Nationen zusammensetzen.

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