Der war nämlich total „geflasht“ vom riesigen Andrang. „Ja, das ist Zell. Wenn wir mal aufwachen, wachen wir richtig auf“, sagte Peter Palme, dem ein zwölfjähriger Junge, ein „Räuber-Enkel“, auf Nachfrage den Grund für seine Impfbereitschaft nannte: „Auch ich will Verantwortung übernehmen.“ Davon war selbst der erfahrene Burgi „einfach geplättet.“ Unterm strich war Palme „positiv überrascht“, fand aber keine Erklärung für den unerwarteten Andrang, der dazu führte, dass das Impfzentrum Impfstoffe nachliefern lassen musste.
Mit 20 bis 30 Personen habe er gerechnet, aber nicht mit 60 oder 70 Leuten, die sich gleich zu Beginn in die Warteschlange stellten.
„Für mich ist das jetzt schon ein Riesenerfolg, obwohl wir erst am Anfang eines sicherlich überaus erfolgreichen Nachmittags stehen“, sagte Peter Palme, „verwundert über die vielen Jugendlichen“, aber auch über jede Menge älterer Mitbürger, „die wohl ganz dringend geimpft werden müssen, die wir aber anders sicherlich auch nicht in so großer Zahl erwischt hätten.“
Es seien wohl Leute dabei, die gar keinen Hausarzt haben. Geradezu „sensationell“ sei, dass das Angebot auf dem Supermarkt-Parkplatz im Vergleich zu anderen Städten oder Gemeinden so gut angenommen wurde. „Das ist eine ganz tolle Geschichte. Ich werde mir jetzt die Zahlen kommen lassen und bin mir ziemlich sicher, dass wir das nochmals wiederholen müssen“, versicherte Peter Palme und verwies auf „die steigenden Inzidenzen, die – wenn es so weitergeht - weitere Einschränkungen wieder notwendig machen. Um die Freiheiten, die wir jetzt gerade haben, beibehalten zu können, ist es sicherlich einfacher, wenn man geimpft ist.“
Und einfacher als am Freitag in Zell geht’s nun wirklich nicht mehr, sieht man einmal von der Sonne und dem langsamen Internet ab, das viele Impfwillige auf die Palme brachte, obwohl sie sich zwischendurch über eine lauwarme Dusche „von oben“ freuen konnten.
Arzt Harald Dörr: „Alles hier war gut vorbereitet“
Die Voraussetzungen dafür, den Ärmel hochkrempeln zu dürfen und sich piksen zu lassen, waren jedenfalls denkbar einfach. Es genügten Personalausweis und Versichertenkarte. Und Klamotten, die es ohne große Umstände erlaubten, den Oberarm freizulegen.
Wer den Anamnese-Bogen bereits ausgefüllt mitgebracht hatte, durfte Platz nehmen. Andere mussten den Aufklärungsbogen unter Mithilfe des Personals vom Impfzentrum ausfüllen.
Für Harald Dörr, einen der beiden Ärzte, stand nach diesem Erfolg fest. „Alles hier war gut vorbereitet, die Aktion wurde von der Stadt hervorragend beworben. Und wenn es nach uns geht, stehen wir für eine weiter mobile Impfung gerne zur Verfügung.“