Zell im Wiesental Vielzahl von Projekten im Visier

Markgräfler Tagblatt
Gestartet werden soll im kommenden Jahr mit dem Projekt „Neue Realschule“, das mit weitem Abstand den größten Posten im Etat 2018 darstellt. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Stadtverwaltung Zell präsentiert Haushalt 2018 / „Neue Realschule“ als größter Brocken

Im Haushalt 2018 der Stadt Zell steckt eine ganze Menge – dieser Tenor begleitete die Präsentation des rund 25,2 Millionen Euro umfassenden Zahlenwerks durch Rechnungsamtsleiterin Daniela Burger in der Gemeinderatssitzung am Montag. Ein großer Brocken ist die „Neue Realschule“, deren Gesamtumsetzung mit rund 6,5 Millionen veranschlagt ist. Dazu kommen viele weitere Projekte im Vermögenshaushalt.

Von Peter Schwendele

Zell. Dieser umfasst mit rund 7,6 Millionen Euro eine stattliche Summe. An Einzelprojekten, die im kommenden Jahr realisiert werden sollen, legte Burger unter anderem dar: Feuerwehrgarage Riedichen (150 000 Euro), Feuerwehrgarage Atzenbach (Kostensteigerungsbetrag 30 000 Euro), Kindergartenerweiterung Zell (Planung Umbau Bahnhofstraße 9, 30 000 Euro), dritte Gruppe Kindergarten Atzenbach (50 000 Euro), Werkhoffahrzeuge (82 000 Euro), Baugebiet Hintere Obermatt (261 000 Euro), Aussegnungshalle Gresgen (35 000 Euro), Bolzplatz Atzenbach (52 000 Euro), Radweg Atzenbach-Mambach (60 000 Euro), E-Car-Ladesäule (5500 Euro), Feuerwehr Zell (Drehleiter und Alarmempfänger, 55 000 Euro), Wärmeversorgung Bildungszentrum (81 000 Euro) und Schulhofgestaltung für die Ganztagsgrundschule (45 000 Euro).

Dazu kommen 80 000 Euro für den Sportplatz, wo laut der Rechnungsamtsleiterin in den kommenden Jahren einiges gemacht werden muss. Unter anderem liegt im Rathaus ein Antrag des FC Zell für eine Flutlichtanlage vor.

Etliche Jahre beschäftigen wird den Gemeinderat und das Stadtsäckel das Projekt „Neue Realschule“. Dass dieses Großvorhaben deutlich über 2018 hinausreicht, machte Daniela Burger bei ihrer Präsentation deutlich. Gleichwohl habe man alle angenommenen Kosten im kommenden Jahr zusammengefasst, um im Gegenzug die Einnahmenseite für das Projekt darstellen zu können. Im Rathaus hofft man auf Zuschüsse aus dem Kommunalen Sanierungsfonds in Höhe von 4,4 Millionen Euro und aus dem Ausgleichsstock in Höhe von 1,3 Millionen Euro.

Um den Vermögenshaushalt ausgleichen zu können, ist auch eine Rücklagenentnahme in Höhe von 200 000 Euro eingeplant. Dabei, so Burger, „ist die Rücklage bereits ganz schön geschröpft, es ist nicht mehr viel übrig“. In der Tat: Hatte die allgemeine Rücklage zum Jahresende 2016 noch 2,18 Millionen Euro betragen, stehen nach Abzug der verwendeten Mittel in diesem Jahr (1,36 Millionen) und der gesetzlichen Mindestrücklage (320 000 Euro) für 2018 lediglich noch 500 000 Euro in den Büchern. Burgers Prognose: „Das wird noch ganz schön happig, was da auf uns zukommt.“

Da ist es immerhin einigermaßen beruhigend für die Verwaltung, dass der Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Geschäfte getätigt werden, im kommenden Jahr nicht nur ein stabiles Bild abgibt, sondern dass in diesem Etatbereich auch noch eine Zuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von rund 800 000 Euro erwirtschaftet werden kann. Das liegt überwiegend an der positiven Entwicklung der Steuerzuweisungen. Die eigenen Steuereinnahmen sollen dagegen praktisch auf demselben Niveau wie 2017 bleiben. Insgesamt hat der Verwaltungshaushalt ein Volumen von 17,6 Millionen Euro.

Im Verwaltungshaushalt finden sich auch 2018 wieder einige Sonderbudgets für bestimmte Bereiche, in denen Sanierungen und Verbesserungen angestrebt werden. Burger nannte unter anderem ein Sonderbudget für die Friedhöfe Zell und Atzenbach (100 000 Euro) und ein Sonderbudget für die Halle Atzenbach (60 000 Euro).

Zur Schuldensituation der Stadt legte die Rechnungsamtsleiterin dar, dass mit einer voraussichtlichen Kreditaufnahme im kommenden Jahr von rund 930 000 Euro der Gesamtschuldenstand zum Jahresende 2018 14,3 Millionen Euro betragen dürfte. Dies bedeute eine Pro-Kopf-Verschuldung von 2311 Euro.

Hierin enthalten sind auch die Schulden der drei Eigenbetriebe der Stadt. Der Eigenbetrieb Zentrum für Geriatrie wird 2018 mit einem Überschuss von 2400 schließen. Beim Eigenbetrieb Stadtwerke (größter Posten ist hier die Wasserversorgung Blauen mit 445 000 Euro) wurde ein Fehlbetrag von 34 000 Euro errechnet. Der Gemeinderat legte die Wassergebühr für 2018 mit 2,39 Euro pro Kubikmeter fest.

Beim Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung, über den diverse Regenüberlaufbeckenprojekte abgewickelt werden, schlägt ein Fehlbetrag von 83 000 Euro zu Buche. Die Abwassergebühren für 2018 wurden wie folgt festgelegt: Schmutzwasser 2,52 Euro pro Kubikmeter, Niederschlagswasser 0,65 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche.

Der Gemeinderat wird in seiner nächsten Sitzung im Januar Beschluss über den Haushalt 2018 fassen.

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