Zell im Wiesental Vorab-Studien in Auftrag gegeben

Peter Schwendele
Das Kindergartenareal in der Zeller Bahnhofstraße soll überplant werden. Der Gemeinderat wird zeitnah von drei Architekturbüros Vorabstudien zu dem Vorhaben erhalten (Archivfoto). Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Zell: Drei Architekturbüros untersuchen den Kindergartenstandort in der Bahnhofstraße

Zell - Drei Architekturbüros sollen sich der Frage widmen, wie der Kindergartenstandort in der Bahnhofstraße am besten weiterentwickelt werden kann. Beauftragt werden die Architekturbüros Kuri aus Schopfheim, Brüderlin und Klemm aus Schopfheim und Stoll aus Heitersheim. Dies beschloss der Gemeinderat am Montag bei einer Enthaltung.

Bauamtsleiter Jörg Schmidt hatte den Räten zuvor dargelegt, dass die Verwaltung bei etlichen in Frage kommenden Architekturbüros angefragt habe, ob Interesse an dem Auftrag bestehe. Die drei jetzt ausgewählten Büros hätten allesamt einschlägige Erfahrung mit Projekten im Kinderbetreuungsbereich.

Die beauftragten Architekturbüros sollen für die Vorab-Studie jeweils 7500 Euro erhalten. Bei ihrer Ideenentwicklung sind die Architekten nicht eingeschränkt. Es ist auch der Abriss des Gebäudes Bahnhofstraße 9 und ein Neubau denkbar, wenn auf diese Weise der künftige Bedarf besser sichergestellt werden kann.

Der Technische Ausschuss hatte im März diese Marschroute vorgegeben. Erwin Vollmer (SPD) bedankte sich demzufolge am Montag bei der Verwaltung, dass die Umsetzung so schnell gegangen sei. Er hoffe, dass es jetzt zügig weitergehe und dass der Gemeinderat noch vor der Sommerpause eine Entscheidung über das konkrete weitere Vorgehen treffen könne, so Vollmer.

Bernhard Klauser (Bürgerforum) wollte wissen, ob man das Prozedere nicht auf das Niveau eines Architektenwettbewerbs heben könne. Dies verneinte der Bauamtsleiter. Zum einen koste es dann die Stadt erheblich mehr Geld, zum anderen sei ein Fortgang dann nicht mehr auf der erwünschten Zeitschiene machbar.

Bedarf für weitere Plätze ist gegeben

Der Gemeinderat nahm am Montag auch die Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2021/2022 zur Kenntnis. Die von Hauptamtsleiter Karlheinz Keller vorgelegten Zahlen lassen befürchten, dass weder die U3- noch die Ü3-Plätze komplett ausreichen werden. Wie Keller ausführte, besteht Bedarf für je eine weitere Ü3-Kindergartengruppe und eine U3-Krippengruppe.

Des Weiteren hat das Ratsgremium eine neue Kindergartenbenutzungsordnung verabschiedet. Die letzte Satzung stammte aus dem Jahr 1992 und war veraltet.

Dabei gab es eine inhaltliche Auseinandersetzung im Ratsrund um einen Passus, der sich mit der Integration von Kindern mit Behinderung beschäftigt. Konkret heißt es dort: „Die Stadt Zell im Wiesental fördert die Integration von Kindern, die körperlich, geistig oder seelisch behindert bzw. von Behinderung bedroht sind oder Entwicklungsverzögerungen zeigen. Sie können die Tageseinrichtung besuchen, wenn ihren besonderen Bedürfnissen innerhalb der Rahmenbedingungen der Tageseinrichtung Rechnung getragen werden kann.“

Claudia Dolzer (SPD) regte an, diesen Punkt, der bei der Vorberatung im Sozial- und Jugendausschuss herausgenommen worden war, doch in die Benutzungsordnung aufzunehmen. Es gelte, nach außen das Signal zu senden, dass sich die Stadt Zell um das Wohl behinderter Kinder kümmere, auch wenn man derzeit in der Praxis nicht über die nötigen Voraussetzungen in den Einrichtungen verfüge.

Dieser Argumentation schlossen sich Hannelore Vollmer (FW) und Paul Hailperin (Grüne) an.

Die CDU sprach sich dafür aus, diesen Passus zunächst außen vor zu lassen, zumindest bis der Standort in der Bahnhofstraße neu organisiert ist, weil man derzeit die genannten Rahmenbedingungen nicht bieten könne.

Am Ende sprachen sich zwölf Stadträte für den SPD-Antrag aus, den Passus in die Benutzungsordnung aufzunehmen, sechs waren dagegen und einer enthielt sich.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading