Immerhin gab es in der Folge einen weiteren Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Landratsamts, darunter auch der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler. Die Behördenvertreter hätten bei diesem Treffen keinen Zweifel daran gelassen, dass die angestrebte neue Vorfahrtsregelung umgesetzt werden muss, berichtete Matthias Uihlein. Im Kreuzungsbereich sollen am Ende der Bahnhofstraße und am Beginn der Schönauer Straße Stopp-Schilder gesetzt werden. Immerhin habe eine Engstelle im Bereich des Geschäfts „Immergrün“ in der Schopfheimer Straße dazu geführt, dass von dort bis zum Ortsausgang Richtung Adelsberg Tempo 30 ausgewiesen wird. Es handle sich allerdings nicht um eine offizielle Tempo-30-Zone, sondern es werde lediglich die genannte Temporeduzierung vorgeschrieben, erläuterte Uihlein. Dass die neue Ausrichtung der Fahrbahnen mehr Gefahrenpotenzial auch für Fußgänger und Radfahrer bergen könnte, habe die Vertreter des Landratsamts nicht interessiert, rekapitulierte Bürgermeister Peter Palme, allein die Tatsache der Engstelle habe die von der Stadt gewünschte Temporeduzierung erbracht. „Wir haben gekämpft für unsere Sache bei dieser Veranstaltung“, sagte der Bürgermeister, der es „unglaublich“ nannte, dass die Stadt hier kein Mitspracherecht habe. Doch juristisch werde so argumentiert, dass es sich bei der L 140 um eine Landstraße handle, die durch eine Innenstadt führt.
Diskussion
Die Gemeinderäte waren ob dieser Schilderungen zum Teil sprachlos, zum Teil aufgewühlt. „Das gehört in die Rubrik: Man muss nicht alles verstehen im Leben“, meinte Peter Eichin (SPD). Klaus Wetzel (CDU) prognostizierte, dass es an der „Löwen“-Kreuzung künftig mehr Unfälle geben werde. Es sei nicht nachvollziehbar, dass man dort einen „Schilderwald“ schafft. Karl Argast (SPD) fragte sarkastisch, ob man die nächste Verkehrsschau beantragen könne, wenn der erste durch die Neuregelung provozierte Stau in der Bahnhofsstraße bis zur Firma Mahle reiche. Hubert Sprich (CDU) verstand nicht, dass in diesem Fall eine Temporeduzierung als Behelf genutzt wird, während man in Adelsberg nicht einmal beim Kindergarten Tempo 30 ausweisen dürfe, obwohl auch hier die L 140 vorbeiführt.