Zell im Wiesental Vorfreude auf richtigen Unterricht

Markgräfler Tagblatt
435 Schüler werden ab Montag das Gymnasium Schönau besuchen. Foto: Peter Schwendele

Schulen: Mit Optimismus ins neue Schuljahr / Corona bereitet aber auch Mühe und Sorgen

Voller Vorfreude, wieder gemeinsam zu lernen und zu lehren, geht man an den Schulen im oberen Wiesental kommende Woche ins neue Schuljahr. Dieses ist dennoch – zumindest in den Anfangsmonaten – geprägt von einer gewissen Unsicherheit, denn wie sich die Corona-Situation entwickelt und welchen Einfluss sie auf das Schulgeschehen hat, lässt sich derzeit nicht eindeutig prognostizieren.

Von Peter Schwendele

Zell/Schönau. An der Montfort-Realschule in Zell (Morz) gibt es doppelten Grund zur Freude: Schule in Vollzeit vor Ort, und zwar an einem rundum sanierten und gut ausgestatteten Ort. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Realschulgebäude sind mittlerweile abgeschlossen (an der benachbarten Gerhard-Jung-Schule wird dagegen noch gearbeitet). „Darüber sind wir sehr froh“, meint Rektor Norbert Asal, der zum neuen Schuljahr 611 Schüler an der Morz begrüßen kann.

Was die Corona-Situation angeht, ist Asal nicht frei von Sorgen. Auf der einen Seite lege man natürlich größten Wert auf Sicherheit, auf der anderen Seite habe man in den vergangenen eineinhalb Jahren bitter erfahren müssen, was alles zu kurz kommt, wenn Schulen geschlossen werden.

Soziale Kontakte dürfen nicht zu kurz kommen

Der Schulleiter hofft daher inständig, dass die Situation nicht eskaliert und Präsenzunterricht in diesem Jahr immer möglich bleibt. „Denn Fern- und Wechselunterricht lässt sich zwar inhaltlich organisieren, aber was sehr leidet, sind die sozialen Kontakte, und die sind in meinen Augen mindestens genauso wichtig“, sagt Norbert Asal. Eine erneute Schließung der Schulen fände der Rektor deshalb „für die Kinder grausam“.

Die Vorgaben des Landes sollen eine negative Entwicklung verhindern. Im Zentrum steht das Testen der – ungeimpften – Schüler (in den ersten vierzehn Tagen zweimal pro Woche, danach dreimal pro Woche). Darin habe man zwar mittlerweile eine gewisse Erfahrung, gleichwohl kosteten diese regelmäßigen Aktionen auch entsprechend viel Zeit, meint der Rektor. Asal geht realistischerweise nicht davon aus, dass bereits eine nennenswerte Anzahl von Schülern geimpft ist.

Bei den Lehrern sieht dies dagegen anders aus. Die allermeisten der rund 50 Lehrkräfte an der Morz sind geimpft. Im gesamten Mitarbeiterumfeld gebe es nur einen „verschwindend geringen Prozentsatz“, der noch nicht geimpft ist, berichtet Asal.

Ein Thema für die Schulen ist auch die Maskenpflicht. In den ersten beiden Wochen muss auch im gesamten Gebäude der Montfort-Realschule Maske getragen werden. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar. Für die Schüler sieht Asal hier durchaus auch Schwierigkeiten. Davon abgesehen, dass es unangenehm ist, dauerhaft Masken zu tragen, leide auch die Qualität des Unterrichts wegen der Einschränkungen im Sprach- und Mimikbereich. Der Rektor erinnert sich noch daran, dass es zum Ende des letzten Schuljahrs hin für alle eine „Riesenerleichterung“ war, als die Maskenpflicht beendet wurde.

Luftfilter wird es – nach vielen Sondierungen und Beratungen – an der Montfort-Realschule nicht geben. Stattdessen setzt man auf regelmäßiges Lüften. „Alle Räume sind so ausgestattet, dass wir gut lüften können“, betont Asal, der dieses Vorgehen für sicherer und effektiver hält, als eine aus seiner Sicht auch fehleranfällige Technik zu nutzen. Dabei setzt man auch auf CO2-Ampeln, die als regelmäßige Erinnerungsquelle für das Fensteröffnen dienen.

So viel Normalität wie möglich schaffen

Optimistisch geht Jörg Rudolf, Schulleiter des Gymnasiums Schönau, ins neue Schuljahr: „Wir wollen, dass so viel Normalität im Schulleben stattfindet wie möglich.“ Vor allem gelte es, im Präsenzunterricht zu bleiben, wofür der Schulleiter gute Chancen sieht. Beim Testen habe man jetzt mehr Erfahrung als noch vor Monaten, „das wird uns Sicherheit geben“, meint Rudolf. Auch die diversen Regelungen wie die Richtlinien für die Pausen habe man bereits zur Genüge einüben können. Bei den Lehrern sei zudem die „ganz, ganz große Anzahl“ geimpft und die Schule hoffe, dass auch bei den Schülern die Zahl der Geimpften im Laufe der nächsten Zeit zunimmt.

Für die jüngeren Schüler, die noch nicht geimpft werden können, hat die Schule vor, mit Luftfiltern in den Klassenzimmern zu operieren. Für die Sechstklässler seinen diese bereits installiert, für die Fünftklässler sei die Anschaffung beantragt. Insgesamt ist Rudolf zuversichtlich, dass nicht wieder das ganze Schuljahr über Corona-Bestimmungen den Alltag dominieren, sondern dass dieses Thema immer mehr in den Hintergrund rückt.

Sehr froh ist der Schulleiter darüber, dass es keine Verbote mehr für mehrtägige Veranstaltungen gibt und somit die außerschulischen Aktivitäten wieder ins Auge gefasst werden können. Am Gymnasium Schönau plant man etwa eine Berlinfahrt für die Abiturienten und einen Hüttenaufenthalt für die Fünftklässler. „Wir hoffen, dass wir auch Skifreizeiten und Landschulaufenthalte wieder durchführen können“, sagt Rudolf, der auch fest damit rechnet, im kommenden Sommer eine Abschlussfeier im gewohnten Rahmen veranstalten zu können.

Vorfreude herrscht bei den Schülern natürlich auf die sportlichen Aktivitäten in der neuen Mehrzweckhalle. Ebenso erfreulich: In diesem Schuljahr können die früher selbstverständlichen AGs wieder angeboten werden. Die Schüler können sich also auf klassenübergreifende Angebote wie Musikmachen in der Big Band, Theater- oder Schachspielen freuen. Dies macht auch die gute Ausstattung mit Lehrkräften, „mit der wir sehr zufrieden sind“, so Rudolf, möglich. Insgesamt werden am Gymnasium rund 45 Lehrer 435 Schüler unterrichten.

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