Zell im Wiesental Weit von der Normalität entfernt

Markgräfler Tagblatt
Ganz so verwaist waren die Freibäder – hier das Schönauer Bad – diesen Sommer nicht immer, aber der Besucherandrang war doch oft überschaubar. Foto: Patarcic

Freibäder: Badesaison geht dem Ende entgegen / Mauer Sommer sorgt für geringe Besucherzahlen

Die Badesaison ist am Auslaufen – und die Freibäder im oberen Wiesental haben schon deutlich bessere Jahre erlebt. Genervt vom nicht gerade optimalen Sommerwetter und zusätzlich mit Corona-Regeln beschäftigt, blicken die Schwimmmeister nicht gerade überschwänglich auf die vergangenen Monate zurück.

Von Peter Schwendele

Zell/Schönau. Die zu Ende gehende Badesaison sei ziemlich bescheiden gewesen, meint Siegmund Tinkhauser, der im Zeller Freibad den Betrieb leitet. Verteilt über den ganzen Sommer habe es höchstens zwei Wochen gegeben, in denen die gewohnte Auslastung registriert werden konnte. Andererseits räumt Tinkhauser ein, dass die Badefreunde hierzulande seit 2015 von heißen Sommern verwöhnt gewesen seien.

An die vor Saisonbeginn festgelegte Grenze von 500 gleichzeitig im Bad erlaubten Besuchern sei man jedenfalls nie herangekommen, berichtet Zells Bürgermeister Peter Palme, der froh ist, „dass wir überhaupt öffnen konnten“. An den wenigen sehr schönen Tagen habe man eher einen Besuch im 300er-Bereich registriert. Verlässliche Zahlen im Hinblick auf die Saison liegen im Zeller Rathaus derzeit noch nicht vor, „aber es waren jedenfalls sehr viel weniger Badegäste als im letzten Jahr“, sagt Palme, der dies in allererster Linie auf die eher nasse und kühle Witterung zurückführt.

Zwar spielte auch in dieser Badesaison die Corona-Pandemie eine Rolle, nach Einschätzung des Bürgermeisters aber keine entscheidende. Die Auswirkungen habe man im Zeller Bad genauso gut bewältigt wie im Vorjahr, meint Schwimmmeister Tinkhauser. Zu Beginn der Saison am 5. Juni habe noch die 3-G-Regel umgesetzt werden müssen, nach wenigen Wochen konnte man sich dann auf die AHA-Regeln und die Kontaktnachverfolgung beschränken.

Auf Sonderaktionen mussten die Badegäste, die am 12. September zum letzten Mal das Zeller Bad nutzen können, in dieser Saison verzichten. „Wir hatten schon ein paar Sachen vor, aber durch das schlechte Wetter konnte man nichts richtig planen. Die Gefahr, dass Veranstaltungen ausfallen müssen, war zu groß“, meint der Zeller Schwimmmeister. Der aber ansonsten absolut optimistisch bleibt: „Nach der Saison ist vor der Saison. Wir hoffen natürlich, dass 2022 alles besser wird, das Wetter und die Corona-Lage.“

Christian Patarcic, Schwimmmeister im Schönauer Freibad, ist trotz des durchwachsenen Sommerwetters und der stets mitschwingenden Corona-Problematik vorsichtig zufrieden mit der zu Ende gehenden Badesaison. „Wenn schönes Wetter war, war der Besuch gut, auch auf unsere Stammgäste konnten wir uns verlassen“, meint Patarcic, meint aber auch: „Die Saison war weit von der Normalität entfernt.“

In Zahlen sieht es im Schönauer Bad folgendermaßen aus. Bis Mitte letzter Woche verzeichnete man in diesem Jahr knapp 21 700 Besucher, im Jahr davor, das noch mehr von Corona geprägt war, wurden bis Ende August lediglich rund 11 000 Gäste gezählt. Allerdings hatte das Bad 2020 auch erst am 1. Juli geöffnet; in diesem Jahr konnte man schon einen Monat früher baden. Außerdem wurden in Schönau dieses Jahr, anders als 2020, wieder Saisonkarten angeboten, was den Zuspruch erhöht haben dürfte. Zum Vergleich: In der letzten normal verlaufenen Saison, 2019, wurden knapp 44 000 Besucher registrieren.

Angesichts all der Unwägbarkeiten ist Christian Patarcic dennoch zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf, denn „vor der Saison wusste man ja überhaupt nicht, was passiert, ob wir überhaupt öffnen können.“ Gut angekommen sei bei den Badegästen, dass man dieses Jahr wieder Saisonkarten im Angebot hatte. Als Besonderheit hat man auf Initiative des Fördervereins im Juni eine „Krake“ als Spielgerät angeschafft, erinnert der Schwimmmeister, der seine dritte Saison im Schönauer Bad absolviert. Auch die benachbarte Minigolfanlage sei gut genutzt worden.

Als Besonderheit kündigt Christian Patarcic an, dass nach dem auf den 12. September terminierten Ende der Badesaison tags darauf ein Hundeschwimmtag im Schönauer Freibad angeboten wird. Hunde und ihre Halter können sich an diesem Tag im dann vom Chlor befreiten Wasser tummeln. Dieses Angebot sei in der Region etwas völlig Neues, so Patarcic, der nach eigenem Bekunden immer auf der Suche nach Ideen fürs Bad ist, finde aber bundesweit schon länger immer mehr Zuspruch.

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