Zell. Ein Lieferkettengesetz in Deutschland würde Unternehmen, die hierzulande ansässig oder geschäftstätig sind, dazu verpflichten, auch im Ausland Menschenrechte und Umweltstandards zu achten. Dies ist aus Sicht von Almut Teichert-Hailperin, der Vorsitzenden des Vereins für Frieden und Entwicklung, der den Cabanja-Laden managt, längst überfällig, denn allzu oft basiert der Warenverkehr von den ärmeren Ländern des Südens in den reicheren Norden auf ausbeuterischen Strukturen. So verdienen Näherinnen in Textilfabriken in Asien oft kaum den staatlich festgesetzten Mindestlohn, der darüber hinaus oft so gering ausfällt, dass er kein existenzsicherndes Auskommen bietet.
Die Initiative Lieferkettengesetz wird nicht nur von den Weltläden getragen, sondern ist ein Zusammenschluss zahlreicher Organisationen, die die Ansicht vertreten, dass die Unternehmen hierzulande ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung nicht ausreichend nachkommen. Gefragt sei deshalb der Staat, der der Wirtschaft per Gesetz bestimmte Verpflichtungen auferlegen beziehungsweise Firmen für Schäden an Mensch und Umwelt, die im Rahmen ihrer Lieferketten verursacht werden, haftbar machen müsse.