Ein mysteriöses Bild ist das einer fallenden Figur, Frau oder Mann, wer weiß das so genau? Die Akte von Kurt Mair, auch seine eigenen, haben interessante Posen, sind immer irgendwie in Bewegung und Aktion. Eines dieser neuen Selbstporträts ist sehr markant. Es zeigt ihn bis zur Hüfte, die Hand vor dem Gesicht, in einem angedeuteten, gezeichneten weiblichen Umfeld. Auch in anderen Bildern entdeckt man das große Thema des Malers: die Kombination moderner Frauen mit weiblichen Renaissance-Zitaten in einem einzigen Bildnis.
Aber man hat, wenn man diese Ausstellung genau betrachtet, doch den Eindruck, dass es nicht mehr so viele Zitate sind wie früher - und, dass Kurt Mair freier damit umgeht. Es gehört zu seiner Malerei und Stilistik, dass er immer dieselben Figuren in andere Bildkonstellationen bringt.
Die neue Reihe mit Arbeiten, die man in dieser Form noch nie von ihm gesehen hat, gipfelt in einem großen Figurenbild, in dem er selbst ins Geschehen eingreift. Der Künstler stellt sich aber anders dar als die Modelle, fast naturalistisch-realistisch. Da ist alles drin an Mair`schem Figurenkosmos, es ist wie die Summe seiner Bilder, wie er sich hier verewigt hat.