Polizeieinsatz: Gastronom will klagen
Zell im Wiesental - In Bezug auf die Zwischenfälle mit feiernden Fasnächtlern in Zell hat sich jetzt Massimo Clissa, der Wirt der Pizzeria „Escopazzo“ zu Wort gemeldet. In der Gaststätte hat die Polizei am Sonntag vier biertrinkende Personen angetroffen und daraufhin gegen diese wie auch gegen Clissa als Wirt Anzeige wegen Nicht-Einhaltung der Corona-Regeln erstattet.
Das wolle er so nicht auf sich beruhen lassen, sagt Clissa im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die betroffenen Personen haben direkt vor Ort zur Polizei gesagt, dass sie ihr Bier nicht bei mir gekauft haben, aber das wurde nicht zur Kenntnis genommen“, schildert er seine Sicht der Dinge. Er sei gerade in der Küche gewesen und habe daher nicht sofort bemerken können, dass jemand die Gaststätte betrat. „Die Tür ist offen, da wir seit fast einem Jahr einen Pizza-Abholservice anbieten“, sagt der Wirt und betont, dass er seit November kein Bier mehr von seinem Lieferanten bezogen habe: „Ich betreibe eine Pizzeria und keine Kneipe.“
Er selbst sei von den Polizisten gar nicht zu den Vorgängen befragt worden, sondern habe erst am Montag erfahren, dass er wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen angezeigt worden ist.
Für den seit 20 Jahren in der Gastronomie tätigen Wirt ein unhaltbarer Zustand: „Ich unterstütze Corona-Leugner nicht, und ich habe mir niemals etwas zu Schulden kommen lassen.“ Ohnehin sei es bereits schwer genug, finanziell einigermaßen durch den Lockdown zu kommen, betont der Familienvater. „Ich kämpfe mit meinem Geschäft Tag für Tag ums Überleben.“
Gegen die Anzeige wolle er Rechtsmittel einlegen. „Das lasse ich mir nicht gefallen“, sagt er.
