Zell im Wiesental Wo gibt`s Platz für den Chilbi-Markt?

Markgräfler Tagblatt
Bisher fand der Zeller Chilbimarkt stets im Stadtzentrum, überwiegend in der Schönauer Straße statt. Neue Sicherheitsauflagen lassen dies künftig nicht mehr zu. Im Gemeinderat wurde darüber – und über mögliche Alternativen diskutiert. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Zell: Diskussion um die künftige Ausrichtungsfläche und um die zunehmenden Vorschriften

Zu einer Diskussion um die künftige Ausrichtungsfläche des Zeller Chilbi-Markts kam es in der Gemeinderatssitzung am Montag. Bereits in der vergangenen Sitzung hatte Zuhörer Alfred Knauber scharf kritisiert, dass die Traditionsveranstaltung wegen neuer Auflagen aus dem Stadtkern in die untere Bahnhofstraße verlegt werden soll.

Zell (pele). Darauf nahm nun am Montag SPD-Sprecherin Claudia Dolzer Bezug, indem sie die Stadtverwaltung bat, alle diesbezüglich zur Debatte stehenden Vorschriften nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls eine Einzelfallentscheidung vorzunehmen. Eine Verlegung des Chilbi-Markts sei bedauerlich, und grundsätzlich würde die starke Zunahme von Vorschriften die Eigeninitiative der Bürger lähmen. „Es geht um die generelle Frage, wie wir mit Vorschriften umgehen, die uns zunehmend alles erschweren“, sagte Dolzer.

Für diese Einlassung zeigte Bürgermeister Peter Palme nur bedingt Verständnis. „Diese Sache ist nicht auf unserem Mist gewachsen“, stellte der Rathauschef klar. Vielmehr werde die Stadt mit klaren Vorschriften von oben konfrontiert: Marktbuden müssten einen Mindestabstand von drei Metern zu bewohnten Gebäuden einhalten; wenn in ihnen Gasflaschen betrieben werden (wie es beim Chilbi-Markt teilweise der Fall ist), betrage der Mindestabstand fünf Meter. Da gleichzeitig in der Mitte der Straße eine Rettungsgasse freigehalten werden müsse, gebe es definitiv für diesen Markt in der Schönauer Straße künftig keine Genehmigung mehr.

Gleichwohl „kämpfen wir darum, die Chilbi zu erhalten, und wenn die Zeller nicht in der Lage sind, 150 Meter zu laufen, frage ich mich, wo wir leben“, sagte der Bürgermeister. Die Entwicklung sei zwar durchaus als traurig zu werten, aber die Stadt könne nicht über gesetzliche Regelungen hinweg gehen. Man habe durchaus gekämpft für die bisherige Praxis, „aber wir haben keine Chance“, so Palme.

Verschiedene Mitglieder des Gemeinderats stellten – ebenso wie Zuhörer Alfred Knauber – klar, dass sich der Einsatz für den Chilbi-Markt im Stadtgebiet nicht gegen die Verwaltung richte, sondern gegen die allgemeine Vorschriftenflut. „Wenn solche Veranstaltungen nicht mehr im Städtli stattfinden können, geht schon einiges an Lebenskultur verloren“, meinte Thomas Kaiser (SPD). Es gehe nicht um die kurze Strecke bis zum Bahnhof, sondern um das nicht mehr vorhandene Flair des Markts, wenn dieser in die untere Bahnhofstraße ausgelagert werde, bekräftigte auch Silvia Chiarappa (FW). Ein Beizenbummel biete sich in diesem Kontext dann nicht mehr an, warf Werner Ganter (CDU) ein. Er brachte ebenso wie sein Fraktionskollege Thomas Schmidt und wie Andrea Kummle (FW) die Alternative ins Spiel, den Chilbi-Markt zumindest in Teilen in das Gebiet rund um den Kubus, wo auch das Städtlifest stattfindet und wo mehr Spielraum zu finden sein könnte, zu verlagern.

Der Bürgermeister versprach, diese Variante prüfen zu lassen. „Ich bin für alles offen“, sagte Peter Palme; er wehre sich nur gegen die sture Meinung, es müsse alles so bleiben, wie es immer war.

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