Zell im Wiesental Zell: Höchststand bei den Infizierten

Peter Schwendele
Zells Rathauschef Peter Palme wirbt für die Corona-Impfung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Corona: Aktuell zwischen 70 und 75 Fälle, darunter viele Kinder  / Auch geboosterte Erwachsene betroffen

Mit aktuell zwischen 70 und 75 mit dem Coronavirus infizierten Personen liegt die Stadt Zell weit über der Zahl, mit der man es im bisherigen Verlauf der Pandemie zu tun hatte. Bürgermeister Peter Palme warnt deshalb vor neuerlich drohenden Lockdown-Szenarien und wiederholt den bereits vielfach geäußerten Aufruf, die Impfsituation zu stabilisieren.

Von Peter Schwendele

Zell. Der bisherige Höchststand an Corona-Infektionen lag in der Schwanenstadt bei 31 Personen. „So viele Infizierte hatten wir an Weihnachten 2020 und dann nochmals in der dritten Welle“, berichtet Bürgermeister Palme. Vergangene Woche waren dann als neuer Höchststand in der Pandemie 75 Infizierte zu verzeichnen, aktuell sei diese Zahl ganz leicht zurückgegangen.

Die Hälfte der Betroffenen seien Kinder und Jugendliche, die unter anderem noch vor Kurzem ohne Maske im Schulunterricht gesessen hätten, was im Nachhinein gesehen vielleicht nicht besonders klug gewesen sei, wie der Rathauschef anmerkt.

Tagesaktuell entscheiden

„Tagesaktuell“ müssten im Hinblick auf den Umgang mit Corona an den Zeller Schulen und in den Kinderbetreuungseinrichtungen Entscheidungen getroffen werden. Dabei gehe es in einigen Klassen und Gruppen um Quarantäne- beziehungsweise Teilquarantänemaßnahmen.

Momentan seien alle Schul- und Betreuungseinrichtungen noch geöffnet, die Fälle würden sich verteilen, keine Einrichtung sei besonders betroffen. Sollte es zu offiziellen Schließungen kommen, würden diesbezügliche Anordnungen ohnehin vom Landratsamt Lörrach und nicht von der Zeller Stadtverwaltung getroffen werden, informiert der Rathauschef.

Gleichzeitig spricht Palme von einem „ganz schwierigen Thema“, insbesondere weil auch die diesbezüglichen Meinungen in der Elternschaft weit auseinander gehen würden. Fünfzig Prozent der Eltern seien in der laufenden Diskussion bei akuten Fälle tendenziell pro Schließung, die anderen fünfzig Prozent würden sich eher gegensätzlich positionieren. Zells Bürgermeister bedauert es, dass sich die Landesregierung bisher nicht zu einem vorgezogenen Beginn der Weihnachtsferien durchringen konnte.

Die andere Hälfte der derzeit infizierten Personen in Zell sind laut Palme Erwachsene, wobei klar zu erkennen sei, dass Impfdurchbrüche zunehmen. „Diese Erkenntnis sickert ja so langsam im ganzen Land durch“, meint der Bürgermeister, „und deshalb ist das Boostern mittlerweile auch so wichtig.“ Man könne den Menschen nur raten, sich boostern beziehungsweise je nach Impfstatus auch endlich erstimpfen zu lassen. „Wir sind ein freies Land, und ich freue mich über jeden, der sich impfen lässt“, meint Palme und lässt anklingen, dass er sich besonders gefreut habe, als auch der ein oder andere im Mitarbeiterpool der Stadt Zell, der bisher noch ungeimpft war, vor Kurzem endlich zur Impfung geschritten sei.

„Die Sicherheit ist dahin“

Gleichwohl lässt Palme nicht unerwähnt, dass es keine absolute Sicherheit im Umgang mit dem Corona-Virus gibt. Denn unter den derzeit knapp 75 Infizierten in der Schwanenstadt gebe es auch Impfdurchbrüche bei Geboosterten, und diese Zahl werde immer größer. „Das heißt, die Sicherheit, in der wir uns noch vor einiger Zeit gewiegt haben, ist dahin“, sagt der Bürgermeister.

Und dies bringe leider weitere Probleme mit sich. Es sei eine vergleichsweise schöne Zeit gewesen im Sommer und im Herbst und viele Zeller hätten sich gefreut, dass teilweise wieder Veranstaltungen möglich waren und das öffentliche Leben wieder in Gang kam. „Zell ist wieder aufgeblüht im Herbst“, betont der Rathauschef. Doch jetzt müsse man befürchten, dass vieles wieder zum Erliegen komme; die drohenden Szenarien würden bis zu einem erneuten kompletten Lockdown reichen. Bei der Hoffnung, „dass wir einigermaßen durch die vierte Welle durchkommen“, setzt Zells Bürgermeister auch auf den neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach, von dem er sich die Einführung sinnvoller und zielführender Maßnahmen verspricht.

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