Als vergnügter Abend mit Überraschungen entpuppte sich das Chilbi-Konzert der Stadtmusik. In der Begrüßung konstatierte das Vorstandsteam Karl Martin Welte, Philipp Kaiser und Daniel Kummerer zufrieden: „Wir haben ein volles Haus“.
Chilbi-Konzert: Stadtmusik Zell begeistert Publikumum nicht nur musikalisch
Als vergnügter Abend mit Überraschungen entpuppte sich das Chilbi-Konzert der Stadtmusik. In der Begrüßung konstatierte das Vorstandsteam Karl Martin Welte, Philipp Kaiser und Daniel Kummerer zufrieden: „Wir haben ein volles Haus“.
Von Ines Bode
Zell . Ein solches gab es länger nicht, bemerkte Bürgermeister Peter Palme, der als Präsident der Stadtmusik nach über 30 Jahren die Tradition belebte und wieder die Chilbi-Rede hielt. Zwar waren die Bürgermeister stets zugegen, die Chilbi-Rede schlief jedoch ein.
Palme nutzte den Auftritt, um die Chilbi-Tradition zu schildern, ein Relikt aus Bayern, das Vergnügen und Alkohol unterband. Da lachte der Saal, weil sich die Zeller seit 1818 durchaus amüsieren.
Dirigent Markus Götz gab zu dem Anlass sein Bestes, die Chilbi-Metzgete soll den Komponisten gar zur Chilbi-Polka animiert haben – seine erste, wie Sabine Rudiger kund tat. Diese Polka kam ebenso zu Gehör wie ein Melodienreigen, vereint im Motto: „There’s No Business Like Show Business“.
Spaß am Unterhaltungsgeschäft zeigte der Nachwuchs, ein stattliches Orchester. Die Jungen eiferten den „Imagine Dragons“ nach, interpretierten „langsame“ Chartstürmer und ließen die Elefanten des Dschungelkinds Mogli trompeten.
Die noch stattlichere Aktivgarde beschrieb sich mit: „Wir haben auch ein paar Ältere unter uns“. Oder wie Verbandspräsident Peter Hässler befand, die Stadtmusiker seien auffallend jugendlich. Die wiederum sind von Operetten der 30er Jahre begeistert, die sie als neu und cool empfinden. Auch dem Publikum gefielen die fidelen Ohrwürmer wie „Fledermaus-Quadrille“ und „Weißes Rößl“.
Elke Rupprecht führte in die Manege und ließ Zirkusluft herein. Musikalisch wurde der „Zirkus Renz“ geehrt, dies mit einem rasanten Stück am Xylofon, bedient von Ralf Klauser und Giuseppina Nuciforo. Hoch hinaus ging’s mit der furchtlosen Seilartistin Ida Schmittel als optisches Schmankerl des Medleys „Cirque du Soleil“. Überraschend für manchen, den berühmten Tango „Querer“ nach Zeller Art zu hören. Bis zur Halbzeit bot sich dem Publikum eine Vorstellung, die für Ehrgeiz und Spiellaune stand.
In diesem Tenor sollte es weiter gehen, wären da nicht die „angesäuselten“ Klarinettendamen gewesen, die an der Bar hingen und die der Chef dreimal bitten musste. Aber auch das gehörte zum Plan, hob die Stimmung, und bescherte dem Register einen Extrabeifall. Schwung verbreitete weiter der Musical-Part, der sich dem Show-Biz widmete und den gleichnamigen Welthit spielte. Begeistert reagierten die Zuhörer bei Medleys, die schon Millionen entflammten. Entsprechend angeknipst verfolgte man die Fahrt vom „Starlight Express“. Zum Blickfang wurden die Rollschuhmädchen Eva und Alice, die durch die Reihen kurvten. Bestaunt wurden auch die Akteure der „Cheerleader Zell“, die zu „Grease-Hits“ Gelenkigkeit zeigten.
Vor dem geselligen Ausklang ließ es Dirigent Markus Götz dunkel werden – und die „Gute Nacht-Polka“ erklingen.