Zell im Wiesental „Zu 99 Prozent funktioniert alles gut“

Markgräfler Tagblatt
Das Freibad Schönau aus der Vogelperspektive. Foto: zVg / Christian Patarcic Foto: Markgräfler Tagblatt

Freibäder: Zwischenbilanz: Kommunen sind zufrieden und stehen zu ihrer Entscheidung, die Bäder zu öffnen

Die Freibad-Besucher halten sich an die vom Gesetzgeber für dieses Jahr erlassenen Regeln. Das ergab eine Umfrage in den Kommunen des oberen Wiesentals, die ein Freibad betreiben. „Coronabedingt wagen sich nicht alle in das Freibad“, sagt Zells Bürgermeister Peter Palme auf Anfrage, „aber unser Freibad ist gut besucht.“

Von Christoph Schennen

Zell / Schönau / Todtnau. „In Spitzenzeiten sind allerdings weniger Leute da als sonst“, fährt Palme fort. Zu Beginn der Saison wurden probeweise 100 Personen pro Tag ins Bad gelassen, dann aber sofort erhöht auf bis zu 400 Personen pro Tag. „Wir haben sogar noch minimale Luft nach oben - täglich 405 Personen wären zulässig“, sagt Palme. In Zell gibt es anders als in anderen Bädern einen durchgängigen Badebetrieb ohne Pause.

Förderverein finanziert IT-Technik

Wie in Schönau oder Todtnau auch halten sich die Badegäste in Zell laut Palme „im großen und ganzen“ an die Regeln, die ein Badbesuch in diesem Jahr mit sich bringt (Mindestabstand, Angabe von Adresse und Besuchszeit und Maske-Tragen beim Einlass).

„Und wenn nicht, werden die Gäste freundlich dazu aufgefordert, sich an die Regeln zu halten“, sagt Zells Bürgermeister. Er dankt dem Förderverein für die Unterstützung bei der Gewährleistung eines ordnungsgemäßen Badebetriebs. Er finanzierte auch die IT-Technik, die kurzfristig in Betrieb genommen werden musste.

Peter Palme schätzt, dass die Kosten für den Badbetrieb in etwa so hoch ausfallen wie in jedem Jahr. „Wir sparen Heizkosten und wir haben weniger Ausgaben für den zweiten Bademeister“, sagt Palme.

Demgegenüber steht die Anschaffung von IT-Technik und die geringeren Besucherzahlen, die weniger Einnahmen bedeuten. Letztes Jahr waren an drei, vier Tagen bis zu 1000 Besucher im Bad, nun sind es - wie gesagt - maximal 400.

Peter Palme zieht eine positive Zwischenbilanz der Freibad-Saison: „Wir haben sie mit Bravour gemeistert und haben alle Entscheidungen richtig getroffen.“ Er schätzt, dass in dieser Saison bis jetzt bis zu 12 000 Besucher in Zell gebadet haben.

Zeitfenster mehrmals angepasst

In Schönau sieht die Lage ähnlich aus. „Wir hatten mehrere Tage volles Haus und sind sehr zufrieden mit der Besucherzahl“, sagt Badleiter Christian Patarcic. Regelmäßige Durchsagen erinnern die Badbesucher an die Corona-Regeln, auch wenn das nicht unbedingt notwendig ist, denn die Disziplin der Badbesucher ist hoch. „Zu 99 Prozent funktioniert alles gut“, so Patarcic.

Die Schönauer Badbetreiber haben die Zeitfenster mehrmals angepasst. Vom 1. bis zum 12. Juli gab es zwei einstündige Pausen am Tag, in denen das Bad gereinigt und desinfiziert wurde. Gebadet werden konnte zwischen 9 und 12 Uhr, zwischen 13 und 16 Uhr und zwischen 17 und 20 Uhr. Zwischen dem 13. und dem 29. Juli gab es zwischen 9 und 19 Uhr eine Badepause zwischen 13.30 und 14.30 Uhr. Ab dem 30. Juli gab es noch einmal eine Anpassung. Die einstündige Pause wurde auf 12 Uhr vorgezogen.

Wer in Schönau baden will, muss vorher reservieren und bezahlt dann vor Ort. Das Schönauer Badpersonal wird unterstützt von Security-Mitarbeitern, die auf die Einhaltung der Corona-Regeln achten, und freiwilligen Helfern (darunter auch Rettungsschwimmern). Der Personalaufwand ist höher als üblich, sagt Patarcic, der sich über viele Gäste aus Freiburg, Basel, Lörrach und den Niederlanden freut.

Wer von Schwimmbadseite in die Gaststätte will, klingelt und wird dann an der Gaststättentür abgeholt, wo die Kellnerin dem Gast einen Tisch zuweist, so der Schwimmmeister.

Das Schönauer Bad ist anders als das Zeller Bad auch an Schlechtwettertagen geöffnet. Nur bei Gewitter werden die Besucher aus dem Bad gebeten.

Vormittags kommen die Schwimmer

Über den Tag verteilt sind im Todtnauer Freibad 400 Besucher erlaubt, 200 pro Schicht. „Wenn wir die Liegewiesenfläche heranziehen würden, könnten wir mehr Besucher hereinlassen“, sagt Christoph Schäfer, Leiter des Bauhofs. Man habe sich aber entschlossen, die Wasserfläche als Berechnungsgrundlage für die Bestimmung der maximalen Besucherzahl zu nehmen.

Vormittags werde das Becken von Schwimmern bevölkert, nachmittags werde das Wasser dann meist zum Spaßbad, hat er festgestellt. Mit 400 maximal zulässigen Besuchern ist man in Todtnau weit entfernt von den Spitzenwerten, die man im letzten Jahr erzielt hat. 2019 kamen bis zu 1000 Besucher am Tag.

Keine Reservierungspflicht, da Zählapp vorhanden

Wer in Todtnau schwimmen gehen will, muss nicht vorher reservieren. „Wir haben am Eingang eine Zählapp, die Ein- und Ausgänge aufnimmt“, sagt Schäfer. Die Zahlen werden auf die Homepage der Gemeinde weitergeleitet, wo man sehen kann, wie viele Besucher sich aktuell im Bad aufhalten. Und wie ist die Disziplin der Badbesucher? Gut, sagt Schwimmmeister Klaus Klingele.

Über Bandansagen würden die Besucher regelmäßig aufgefordert, die Laufwege zu beachten. Unterstützung erfährt die Gemeinde durch den Förderverein, deren Mitglieder ein Auge werfen auf die einzelnen Bereiche des Freibads wie das Kinderbecken, das Volleyballfeld und den Sanitärbereich.

Und woher kommen die Besucher des Todtnauer Freibads? „Wir werten die Zettel, auf denen uns Badegäste ihre Adresse mitteilen, nicht aus“, betont Schäfer.

„Uns ist das auch egal, woher sie kommen. Wir können aber sagen, dass einige aus dem Freiburger Raum und Kirchzarten kommen, aber auch aus Schönau, Schopfheim oder Zell.

Viele kommen auch, weil sie bei uns nicht vorab reservieren müssen und sich spontan für den Badbesuch entscheiden.“

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