Zell im Wiesental Zwei weitere Fälle, aber kein Flächenbrand

Peter Schwendele
Um bei Bedarf bei Besprechungen schnell an Nachrichten kommen zu können, wurde am Zeller Kubus eine Satellitenschüssel installiert. Foto: Peter Schwendele

Coronavirus: Mittlerweile sieben Erkrankungen in Zell /  Bürgermeister Palme begrüßt klare Vorgaben

Zell - Zwei neue Corona-Krankheitsfälle sind in Zell in den letzten Tagen zu den fünf bereits gemeldeten dazugekommen. „Einen Flächenbrand mussten wir somit zum Glück nicht verzeichnen“, sagt Bürgermeister Peter Palme. Auch wenn die Zunahme der Erkrankungen damit nicht in dramatischer Anzahl erfolgt ist, gibt der Rathauschef aktuell keine Entwarnung: „Die Sache ist noch nicht gebremst.“

In den Augen des Bürgermeisters verhält sich die Bevölkerung bisher in der besonderen Situation der letzten Tage  sehr positiv und vernünftig. Die Bürger seien auch durch eine offensive Informationspolitik und Presseberichterstattung sensibilisiert worden, so Palme.

Rund hundert Mails täglich zum Thema Coronavirus

Er selbst erhalte  pro Tag rund hundert Mails zum Thema Coronavirus, die es zu beantworten beziehungsweise koordiniert weiterzuleiten gelte. Grundsätzlich sei Baden-Württemberg mittlerweile weitestgehend lahmgelegt. Mit den jüngsten Entscheidungen und Verordnungen der Landesregierung sei man im Zeller Rathaus „sehr glücklich“, denn klare Vorgaben der übergeordneten Behörden würden den Umgang vor Ort mit der außergewöhnlichen Situation deutlich erleichtern. Dass in Baden-Württemberg, so wie in Bayern geschehen, der Katastrophenfall ausgelöst werden wird, glaubt Palme allerdings eher nicht.

Vielmehr hat der Bürgermeister die Hoffnung, die Situation rund um das Coronavirus landesweit und auch in Zell mit der Befolgung der klaren Anordnungen langsam mehr und mehr in den Griff zu bekommen – auch wenn er davon ausgeht, dass die Thematik das Land grundsätzlich noch länger beschäftigen wird. 

Zeller halten sich dn die Einschränkungen

Er selbst habe vorgestern Abend bei einem Rundgang durch die Stadt beispielsweise überprüft, ob die Gastronomie die vorgegebenen Einschränkungen akzeptiere. Ergebnis: „Es gab keine einzige Beanstandung.“ Bei Verstößen, etwa gegen die Regelung, die Gastronomiebetriebe nach 18 Uhr zu schließen, müsste die Polizei tätig werden, betont der Rathauschef.

Ein harter Schlag sei die seit gestern geltende Schließung vieler Geschäfte für voraussichtlich zunächst rund vier Wochen. „Dazu führen wir viele Gespräche mit den Geschäftsleuten“, berichtet Peter Palme, verweist aber darauf, dass es sich hierbei ebenfalls um eine Vorgabe der Landesregierung handelt, an der nicht zu rütteln sei – wohl wissend, dass diese Situation für viele Geschäftsleute extrem schwierig ist. Zwar gebe es Versprechungen der Politik, finanzielle Unterstützung zu bieten, aber wie und wann das passieren solle, sei derzeit noch weitestgehend unklar.

Rathaus rüstet auf, um Kommunikation und Information zu sichern

Auf alle Eventualitäten vorbereitet hat sich zwischenzeitlich die Stadtverwaltung. Im Kubus wurden die notwendigen Vorbereitungen getroffen, dass sich kurzfristig bei Bedarf eine Besprechungsmöglichkeit initiieren  lässt. Unter anderem wurde eine Satellitenschüssel an der hölzernen Kubuseinfassung installiert, um im Bedarfsfall dort über das Fernsehen die neuesten Nachrichten und Informationen erhalten zu können.

Auch in Sachen Telefon- und Internetversorgung wurde der Bereich aufgerüstet. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont Bürgermeister Palme, „wir wollen einfach vorbereitet sein für ein entsprechendes Krisenmanagement, sollte ein solches notwendig werden.“

Bei Bedarf könnten Funktionsträger und Verantwortliche jedenfalls nun innerhalb kürzester Zeit im Kubus zusammenkommen und tagen.

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