Zell Ohne Handys geht bald nichts mehr

Hartmut Schwäbl
Mitglieder der Seniorenakademie erklären immer wieder bei verschiedene Projekten – wie hier beim Digitaltag im Seniorenzentrum Zell 2023 – Senioren die Bedienung von digitalen Geräten. Foto: MT-Archiv/Schennen

Die Seniorenakademie Hochrhein-Wiesental macht Senioren fit in der Bedienung digitaler Geräte. Denn das wird immer wichtiger, wie Geschäftsführerin Christine Zeller deutlich macht. Nicht einmal einen Arzttermin bekommt man bald noch ohne Smartphone.

Die Kernaussage der 2019 gegründeten Seniorenakademie Hochrhein-Wiesental in Zell „Altern lernen - lernen im Alter - lernen vom Alter“ wurde bei der Hauptversammlung mehr als deutlich. Denn hier findet Wissenstransfer in verschiedensten Projekten statt.

Digitale Teilhabe

Ein Schwerpunkt des Vereins ist das Programm „Fit für die Zukunft. Digitale Teilhabe im ländlichen Raum“. Dafür kooperiert die Seniorenakademie mit dem Diakonischen Werk. Rund 97 000 Euro Bundesförderung habe man für den Zeitraum von zwei Jahren bis Ende September 2025 erhalten, erläutert Vorsitzender Peter Kiefer.

Geschäftsführerin Christine Zeller stellte den Digital-Kompass vor. Dieser ist eine bundesweite Initiative der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und dem Verein „Deutschland sicher im Netz“. Für dieses Projekt hat die Seniorenakademie den Zuschlag erhalten, womit der Vereinssitz Digital-Kompass-Standort ist.

Davon ausgehend wurden inzwischen an 20 Orten in den Landkreisen Lörrach und Waldshut sowie teilweise im Markgräflerland Standort-Partnerschaften eingerichtet, drei weitere sind im Aufbau. An all diesen Standorten werden die Senioren niederschwellig bei der Bedienung digitaler Geräte wie Tablets oder Smartphones unterstützt. Dies werde laut Zeller zunehmend wichtiger. Nicht einmal einen Arzttermin erhalte man künftig ohne Smartphone.

Dabei kommen Schüler als sogenannte Digital-Lotsen für einen ersten Zugang zu den Geräten zum Einsatz. Dies sei eine Tätigkeit, für die die Schüler weitergebildet werden und dabei pädagogische Fähigkeiten erlernen, die später auch im Beruf wichtig sein könnten, sagt Zeller. Stets auf der Suche nach solchen Lotsen, kooperiert der Verein mit immer mehr Schulen. So ist am 23. November in Schopfheim ein Schülertreffen geplant, bei dem bereits aktive Digital-Lotsen solche, die es noch werden wollen, informieren. Die Geschäftsführerin verwies darauf, dass nach dem niederschwelligen Einstieg die von der Volkshochschule angebotenen Kurse zu diesem Thema eine perfekte Ergänzung seien.

Rechtliche Betreuung

Die Seniorenakademie Hochrhein-Wiesental schulte im April mit einem Einführungskurs zu rechtlicher Betreuung zwölf Teilnehmer und plant für den kommenden Herbst einen weiteren Kurs. Ziel dabei ist es, mehr Menschen zu ermutigen, eine solche Aufgabe in der rechtlichen Betreuung von Angehörigen zu übernehmen.

Sternenprojekt

Hobbyastronom Andreas Zeller, der beruflich als Pharmakologe gearbeitet hat, stellte das zusammen mit Siegfried Kiefer betriebene Sternenprojekt vor. Dabei wurden Kontakte zum Planetarium Freiburg sowie zur Sternwarte in Gersbach aufgebaut. Letztere steht als aktive Forschungseinrichtung normalerweise Besuchern nicht offen. Just an dem Abend, an dem eine Ausnahme für die Senioren gemacht worden sei, habe es ein Polarlicht gegeben, schwärmt Zeller. Angedacht sei nun die Anschaffung eines eigenen kleinen Teleskops.

Biologin Sigrid Meineke bietet auf Einladung der Seniorenakademie Hochrhein-Wiesental eine Exkursion in die Wiedener Weidberge an. Sie berichtet zu den Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt in dem Naturschutzgebiet. Termin ist am Donnerstag, 18. Juli, von 9.30 bis 12.30 Uhr. Treffpunkt für die Exkursion ist an der Abzweigung nach Ungendwieden.

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