Höchst amüsante Szenen
Vier Personen, zwei Ehepaare, beschäftigen sich mit dem Fremdgehen, beziehungsweise tun es. Dies ohne den moralischen Zeigefinger zu heben oder jemanden zu verletzen oder zu schaden. Die Komödie sieht keine Opfer oder Täter vor. Nicht, dass alle immer lieb zueinander wären – jeder einzelne in dieses Beziehungschaos Involvierte hat es faustdick hinter den Ohren und „sein eigenes Rucksäckli“ zu tragen, wie es Polzin ausdrückt. Die Handlung als solche wird immer irrwitziger, spätestens dann, wenn sich Karls Geliebte und seine Ehefrau in einem Zeller Reisebüro treffen und sich gegenseitig von ihren Liebschaften erzählen. Die Verwicklungen, Täuschungen und amourösen Verwirrungen nehmen noch zu, als die Paare in einem Hotel aufeinander treffen. Es ist geradezu virtuos, wie das Fremdgehen in diesem flotten Stück zelebriert wird. Dabei ist es „kein Schenkelklopfer“, wie Egon Klauser betont, aber zum Schluss amüsant, turbulent und lustig. Und am Ende wird – wie zu erwarten – alles gut.
Die Kulissen sind minimalistisch, obwohl das Stück an drei Orten, nämlich in Zell, Marrakesch und Istanbul spielt und sieben Szenenwechsel erfolgen, die genauso schnell vor sich gehen, wie das Stück selbst. Die Musik wurde eigens für das Kammertheater komponiert. Mit der Einladung des Kammertheaters zu diesen Gastspielen scheint Löwenwirt Mike Kiefer einmal mehr ein großer Coup gelungen zu sein. Die Vorstellungen finden erstmalig im neu renovierten ehemaligen Pfarrsaal statt. Noch sind Karten für einzelne Vorstellungen beim Zeller Bergland Tourismus und im Hotel Restaurant Löwen erhältlich.
Mehr Informationen dazu unter www.zeller-bergland.de.