Zirkus in Steinen Akrobatik versetzt in Staunen

Jutta Wenz
Auch Kamele und Dromedare sind Teil der Zirkusaufführung. Foto: Jutta Wenz

Der Zirkus Edmund Kaiser gastiert derzeit zwischen Gewerbe- und Bundesstraße in Höllstein. Zum Programm gehören Akrobatik und Artistik. Auch Pferde, Ponys, Kamele und Dromedare sind in der Manege zu sehen.

Am Samstagnachmittag sind die beiden Geschwister Mathilde (neun Jahre) und Rafael (vier) mit ihrer Großmutter zur Vorstellung nach Höllstein gekommen. Sie sind das erste Mal im Zirkus.

Für die beiden Kinder ist das rund zweistündige Programm mit Akrobatik, Tieren und sonstigen Attraktionen ein tolles Erlebnis. Sie staunen über die artistischen und kunstfertigen Vorführungen, haben ihre Freude an den Späßen des Clowns, der das Publikum immer wieder zum Lachen bringt. Spannend wird es bei den luftakrobatischen Einlagen und dem Feuerspucker, der den kleinen Rafael besonders beeindruckt. Selina Kaiser begeistert mit Akrobatik mit bis zu 40 Reifen zum Takt der Musik. Michelle und Angelina Kaiser zeigen in Einzelauftritten graziös schwebend in schwindelnden Höhen ihre Kunststücke unter der Zirkuskuppel. Marlon Kaiser balanciert Stühle auf der Kinnspitze, die es auf ein Gesamtgewicht von 70 Kilo bringen.

Handstand auf der Stuhlpyramide

Beim Handstand von Juniorchef Alex Kaiser auf einer Stuhlpyramide mit Unterstand in zehn Metern Höhe ist ebenfalls Geschicklichkeit gefragt. Clown Bambino versteht alles falsch und bringt Kinder wie Erwachsene zum Lachen. In der Pause ist Gelegenheit, die Pferde, Ponys, Kamele und Dromedare zu besuchen. Nach der Aufführung nutzen einige Kinder die Gelegenheit, auf einem Kamel zu reiten.

Wie Alex Kaiser berichtet, ist der Zirkus mit Sitz in Karlsruhe vermehrt im süddeutschen Raum unterwegs. Im Winter allerdings konzentriert man sich mehr auf den Hauptsitz, wo es dann auch Vorstellungen gibt. In der Ferienzeit freut man sich umso mehr über Besucher, wobei Regenwetter dem Zirkus offenbar nicht geschadet hat.

Die Familie hält mit ihrem Betrieb eine langjährige Familientradition aufrecht. Ursprünglich wurde das Unternehmen in Wuppertal gegründet und befindet sich heute in neunter Generation. Alex Kaiser (Tierdompteur, Handstandakrobatik und Jongleur) hält mit den 15 Mitgliedern, darunter den Geschwistern, die vielseitig eingebunden sind, den Betrieb aufrecht. Ein kleiner Teil der sechs Geschwister ist in ähnlichen Bereichen aktiv.

Man muss ein „Stehaufmännchen“ sein

Schwierigkeiten im Zirkusleben gab es immer. Bei einem eigenen Zirkus müsse man „Stehaufmännchen“ sein. Man müsse vielseitig sein und dürfe nie aufgeben, sagt der Juniorchef.

Blieben früher die Besucher wegen Krieg, Schweinepest oder Vogelgrippe aus, so durften 2020 wegen Corona keine Auftritte mehr stattfinden. Damals war ein Gastspiel in Endingen am Kaiserstuhl geplant. Die Zirkuszelte mussten ohne Aufführung wieder abgebaut werden.

Da keiner wusste, wann es weitergeht, habe man Aufrufe bezüglich Tierfutter, Heu und Stroh in der Zeitung veröffentlicht. Kaiser ist heute noch froh über die Hilfsbereitschaft der Leute, die den Zirkus großzügig finanziell unterstützt haben. Er betont auch, dass die Tiere bei ihnen an oberster Stelle stehen und dass ein Amtstierarzt regelmäßig Kontrollen vornehme.

Bis Sonntag, 6. August, heißt es noch täglich „Manege frei“. Am Donnerstag ist Kindertag und am Sonntag 11 Uhr, Familientag und letzte Vorstellung.

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