Zug zwischen Schopfheim und Zell Strecke bleibt noch länger gesperrt

Maximilian Müller
Die Züge auf der Wiesentalbahn fahren derzeit nur bis Schopfheim, danach geht es mit dem Bus weiter. Foto: Maximilian Müller

Die Bauarbeiten auf der Wiesentalbahn zwischen Schopfheim und Zell werden wohl mindestens bis Ende März dauern. Auf vier Kilometern Länge sollen ab Freitag, 14. März, die Betonschwellen ausgetauscht werden.

Seit Experten der Bahn vor einer Woche bei einer Inspektion des Streckenabschnitts Schäden an den Betonschwellen festgestellt haben, verkehren zwischen Zell und Schopfheim keine Züge mehr. Dies wird wohl bis mindestens Ende des Monats so bleiben, wie die Bahn auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. In den vorherigen Mitteilungen von SBB und Bahn war noch von Sonntag, 16. März, die Rede gewesen.

Auch länger ist möglich

In dem Schreiben der Bahn heißt es: „Da die Lageerkundung noch nicht final abgeschlossen wurde, ist eine Prognose der Dauer der Arbeiten noch nicht abschließend möglich.“ Heißt: Es kann auch noch länger als bis Monatsende dauern. Zudem würden aktuell die abschließenden Gespräche mit den Baufirmen geführt. Die Bahn will informieren, sobald der Zeitplan der Instandsetzung vorliegt.

Laut Mitteilung der SBB, die die S6 auf der Wiesentalbahn betreibt, soll der Abschnitt von Kilometer 21,9 bis 25,7 schadhaft sein, alle Schwellen müssen dort ersetzt werden. Das ist der Bereich zwischen dem Halt in Fahrnau und etwa dem Stadion des FC Zell. Dementsprechend informierte die Stadt Schopfheim bereits darüber, dass es wegen der Bauarbeiten von Freitag, 14. März, an zu „nächtlichem Lärm“ kommen kann.

Auch die SBB verweist auf die noch nicht abgeschlossene Lageerkundung. Wenn die Prognose und weitere Punkte geklärt sind, „können wir informieren, ab wann wir wieder welche Stationen der S6 anbinden können“, heißt es.

Sorge um Anbindung

Es ist nicht die erste Sperrung auf der Wiesentalbahn. Angesichts der häufigen Zugausfälle gerade im hinteren beziehungsweise oberen Wiesental in der vergangenen Zeit, befürchtet Karl Argast, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Schiene Dreiland, eine „probeweise Stilllegung“ des Abschnitts hinter Schopfheim. Er hat Sorge, man wolle „die da oben“ von der Bahnverbindung abtrennen, während vor allem die Bereiche zwischen Basel und Schopfheim ausgebaut würden.

Dazu teilt die SBB mit: „Dass die häufigen Sperrungen der S6 zwischen Schopfheim und Zell Testläufe zu einer Streckenkürzung der S6 sein könnten, können wir aus Sicht der SBB Deutschland klar dementieren.“ Die DB AG investiere in den Abschnitt in den kommenden Jahren. Beispielsweise werde der Abschnitt während der Sommerferien 2026 für Erneuerungsarbeiten komplett gesperrt. Auch das Verkehrsministerium und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg würden sich klar zum oberen Abschnitt der Wiesentalbahn bekennen und seien im Hintergrund spürbar aktiv, so die SBB. „Und wir als SBB Deutschland haben uns bei der 20-Jahr-Feier der SBB im Wiesental klar und sichtbar in Zell positioniert“, endet die Stellungnahme.

Und die Fahrgäste, die zwischen Schopfheim und Zell unterwegs sind? Für die bleibt erstmal der Schienenersatzverkehr. Doch der ist bisweilen für ältere Passagiere oder solche mit Rollator schwierig zu nutzen, da manche eingesetzten Busse recht hohe Einstiege haben. Auch Eltern mit Kinderwagen haben bisweilen Schwierigkeiten.

95 Prozent Niederflurbusse

Das Busunternehmen Heizmann, das mit dem Schienenersatzverkehr beauftragt ist, teilt auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass zu 95 Prozent sogenannte Niederflurbusse eingesetzt würden. Der Einstieg entspreche den Bussen, die sonst auch im Linienverkehr eingesetzt werden.

Besonders eng wird es regelmäßig zu den Stoßzeiten vor allem ab 16 Uhr, wenn sowohl Schüler als auch Berufspendler nach Hause unterwegs sind. Oft sind die Busse bei der Abfahrt vom Bahnhof brechend voll.

Jonas Deiss von Heizmann-Reisen aus Zell sagt, dass zu den Stoßzeiten von 6.30 bis 8 Uhr und von 12.30 bis 18 Uhr immer zwei Busse bereitstünden. Das bedeute aber nicht, dass beide fahren. Sollten nicht alle Fahrgäste in den ersten Bus kommen, können die Fahrer einen weiteren anfordern. Zuerst müsse aber rein, was gehe.

Derweil ist am Mittwoch die S6 wieder aus dem Takt gekommen, dieses Mal aber wegen eines Vorfalls in Lörrach.

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