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Ärzteversorgung Gemeinschaftspraxis in Wyhlen freut sich über Zuwachs

Rolf Rombach
Neben Allgemeinmedizinerin Anna Kristin Reifferscheid haben die Praxisleiter Andreas Fluck und Martina Franke-Rothfuchs nun Weiterbildungsassistentin Ute Heiler in ihren Reihen (von links). Foto: Rolf Rombach

Die Gemeinschaftspraxis an der Wyhlener Gartenstraße freut sich über eine neue Auszubildende: Ute Heiler. Die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie hat diese Woche ihre Weiterbildung zur Allgemeinmedizinerin begonnen.

Der Ärztemangel am Hochrhein – vor allem im Bereich der Allgemeinmedizin – wird für die Bevölkerungi mmer mehr zum Problem. Hoffnung macht da die Gemeinschaftspraxis Gartenstraße in Wyhlen, die am Donnerstag eine neue Weiterbildungsassistentin zur Fachärztin für Allgemeinmedizin begrüßen durfte: Ute Heiler. Sie ist in Grenzach-Wyhlen aufgewachsen und auch hier zur Schule gegangen. Nach ihrer Elternzeit wechselt Heiler vom Kreiskrankenhaus Lörrach nun in ihre Heimatgemeinde.

Neuer Ausbildungsweg

Ermöglicht wurde dies auch durch neue Konzepte, angefangen von der Unterstützung der Gemeinde Grenzach-Wyhlen, bis hin zur Kassenärztlichen Vereinigung (KV).

Wie Andreas Fluck, der zusammen mit Martina Franke-Rothfuchs die Praxis leitet, ausführt, habe der Zufall dabei geholfen, dass Ute Heiler zum Team dazustößt. Über Melanie Grauli, Pflegedienstleiterin der „Himmelspforte“, erfuhr Heiler von der Möglichkeit, dass Fachärzte inzwischen eine verkürzte Zulassung für die Allgemeinmedizin bekommen können.

Wichtig für Heiler: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Als Mutter zweier Kleinkinder scheide der bisherige Klinikalltag für sie aus, trotz ihrer Spezialisierung auf Wirbelsäulenchirurgie, neben Orthopädie und Unfallchirurgie. Mit einer Halbtagsstelle in der Gemeinschaftspraxis könne sie nun die Weiterbildung mit der Familie unter einen Hut bringen. „Ich bin leidenschaftlich gerne Ärztin. Ich denke, ich kann in der Allgemeinmedizin viel Gutes bewirken, was mir vorher nicht so bewusst war“, gesteht Heiler.

Erst seit Juli 2020 ist diese Art von Quereinstieg möglich. Statt in sechs Jahren ist der Facharzt nun in zwei Jahren Vollzeit möglich. Für Heiler zieht es sich zwar vier Jahre hin, dennoch lohnt es sich für alle Beteiligten langfristig. Mit Ende der Elternzeit darf Heiler auch wieder als Notärztin tätig werden, welche eine Anstellung aus sozialversicherungsrechtlichen Gründen zwingend notwendig macht. Was sie an den neuen Praxisräumen, die die Gemeinde gebaut hat, reizt: „Es ist eine moderne Praxis. Man kann hier vieles selbst machen und muss nicht immer zu einem Facharzt verweisen.“

Weitere Ärzte gesucht

Zwischen 300 und 400 Interaktionen mit Patienten verzeichnet die Praxis täglich. „Wir sind der Torwart des Gesundheitswesens“, erläutert Andreas Fluck. Für bis zu fünf Ärzte wäre die Praxis ausgelegt. Neben den beiden Leitern ist aktuell aber nur Anna Kristin Reifferscheid in Teilzeit ärztlich tätig. Entsprechend suche man noch weitere Allgemeinmediziner als Partner oder Ärzte für die Weiterbildung. Da sowohl Fluck als auch Martina Franke-Rothfuchs die Ausbildungsberechtigung haben, wäre für einen weiteren Arzt Platz.

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