Seit Musks Twitter-Übernahme und der Umbenennung in X machen dem Dienst sinkende Umsätze zu schaffen. Der neue Firmenchef sagte mehrfach, dass sich die Werbeerlöse, mit denen Twitter fast ausschließlich sein Geld verdiente, in etwa halbiert hätten. Viele Unternehmen befürchten auf Musks Plattform ein negatives Umfeld für ihre Marken und schränkten Anzeigen bei X ein oder gaben sie ganz auf. Im Gegenzug versuchte Musk, stärker auf Abo-Gebühren zu setzen. So ließ er bereits einschränken, wie viele Beiträge pro Tag Nutzer sehen können, ohne eine Gebühr von mindestens drei Euro pro Monat zu bezahlen.
Erst Anfang des Monats hatte X bekannt gegeben, dass man einen "bedeutenden" Versuch starte, Spam- und Bot-Accounts loszuwerden. Diese können Nutzern zum Beispiel über Links zu dubiosen Seiten schaden, im besten Fall sind sie nur lästig. X warnte dabei, dass die Bot-Offensive die Follower-Zahlen beeinflussen könne, weil man "ein weites Netz" spanne. Nun greift Musk aber zur Abo-Keule.
Ein großes Problem: Hassrede
Sein Dienst hat derweil eine ganz anderes Sorge: Hassrede. Der US-Sender NBC fand binnen einer Woche im März 150 Accounts zahlender Abo-Kunden, die in den vergangenen Monaten Nazi-freundliche und antisemitische Beiträge veröffentlichten. Dabei seien die sieben populärsten Posts zusammen rund 4,5 Millionen Mal angezeigt worden, berichtete NBC am Dienstag. Gewaltverherrlichung und Hassrede sind bei X eigentlich verboten - doch immer wieder wird kritisiert, dass die Plattform die Regeln nicht konsequent anwende.