Mit einem festlichen Weihnachtskonzert beschloss des Gesangverein Auggen sein musikalisches Jahr. Die Kreuzkirche war bis auf den letzten Platz besetzt, die erste Vorsitzende Ulla Gamb hieß die erwartungsvollen Hörer herzlich willkommen. Von Bianca Flier Auggen. Die Auggener Sängerinnen und Sänger, die seit einigen Monaten von Martin Klingler dirigiert werden, boten ein anspruchsvolles Programm. Ein kleines Streichorchester begleitete den Chor, und die Solistinnen Juliane Stolzenbach-Ramos und Alina Kirchgäßner (Soprane) sowie Hannah Klingler (Klavier) und Amelie Wyss (Harfe) bereicherten das Konzert mit hervorragenden Beiträgen. Der vormalige Chorleiter des Auggener Gesangvereins, Giuseppe Raccuglia, spielte die Orgel. Zum Auftakt erklang die Kantate „Lobsinget, himmelweit“ für Chor und Orgel von Gerhard Rabe. Das 1993 komponierte Werk zeichnete sich durch eine ergreifende Interpretation mit machtvollen und feierlichen Klangbildern aus. Die besinnliche A-capella-Darbietung „Weihnacht“, eine Melodie von Wilhelm Heinrichs, demonstrierte die gute Stimmenharmonie des gemischten Chors. Die Freude, die beim Vortrag des bekannten Kirchenlieds „Nun freut euch ihr Christen“ vom Chor ausging, bewegte die Hörer. Beispiele exzellenter Chordisziplin bot der Frauenchor unter der Leitung von Johanna Defren. „Maria durch ein Dornwald ging“, im A-capella-Satz und dem Text von Philipp Hayes, überzeugte mit seiner lupenreinen Intonation ebenso wie das innige „Vaterunser“ mit Klavierbegleitung (Martin Klingler) von Hanne Haller. Gehobene Instrumentaldarbietungen brachten Abwechslung in das vokale Programm. Raccuglias Gestaltung von Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge in C-Dur (BWV 545) war ein Musterbeispiel für musikalischen Weihnachtsjubel. Die jungen Solistinnen Amelie Wyss und Hannah Klingler begeisterten mit ihren Vorträgen an Harfe und Klavier. Mit dem zauberhaft zarten Klanggespinst der „Preselie Skies“ von Monika Stadtler und den geheimnisvollen Tönen von Henriette Reniés „Les Pins de Charlannes“ schlugen sie die Hörer förmlich in ihren Bann. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag der „Missa brevis“ Nr. 1 in F von Joseph Haydn für Chor, Sopran-Solisten, Orgel und Streicher. Die gesamte Darbietung war von der spürbaren Andacht erfüllt, welche dieser ersten, von volkstümlicher Melodik erfüllten Messe des Komponisten innewohnt. Neben dem großartig singenden Chor, der konzertanten Orgel und dem opulent untermalenden Orchester spielten die beiden Solistinnen Juliane Stolzenbach-Ramos (Sopran 1) und Alina Kirchgäßner (Sopran 2) die Hauptrollen in diesem Frühwerk Joseph Haydns. Sowohl unisono mit dem Chor als auch in virtuos gestalteten Koloraturen wurden sie ihrer Funktion voll gerecht. Das Finale des Konzerts gestaltete der gemischte Chor, begleitet von den Streichern und der Orgel, mit dem altböhmischen Weihnachtslied „Freu dich Erd‘ und Sternenzelt“ (Satz: Jakob Christ) und „Jauchzet, ihr Himmel“ (Satz: Cecil Cope). Mit diesen intensiven Darbietungen ließen die Aufführenden nochmals machtvoll die Freude der Weihnachtsbotschaft aufscheinen. Mit dem gemeinsam mit dem Publikum gesungenen „Stille Nacht, heilige Nacht“ endete dieses facettenreiche, in allen Stücken gelungene Weihnachtskonzert.