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Bad Bellingen Alles dreht sich um die Tomate

Weiler Zeitung
Die Eröffnung der Tomatenschau im Schlosspark Bad Bellingen interessierte über 70 Hobbygärtner. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Freundeskreis Schlosspark eröffnet Tomatenschau mit seltenen Sorten: von der Reisetomate bis zum Gelben Birnchen

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen. Von grün nach rot, zu grün-gestreift, weiß, gelb oder schwarz: Wer demnächst wenigstens einmal wöchentlich eine Runde durch den Schlosspark dreht, kann Tomaten in verschiedenen Reifezuständen sehen. Bis September wird die Tomatenschau im Bad Bellinger Schlossgarten stehen bleiben.

Der Freundeskreis Schlosspark hat dem Park mit der interessanten Schau einen Sommer-Hingucker beschert. 14 verschiedene Tomatensorten sind aufgestellt, dazu interessante ausführliche Informationstafeln mit wissenswerten Details zur Tomatenzucht, -herkunft und -morphologie, sowie dem Tomatenhandel, dem Wirtschaftsfaktor von Tomaten und mehr.

Zur Eröffnung der Schau kamen am Samstag rund 70 junge und ältere Garten- und Pflanzenfans und damit viel mehr, als von den Schlossparkfreunden erwartet worden waren. Anwesend war auch Bürgermeister Hoffmann. Er brachte in Erinnerung, mit welchen Aktionen sich der kleine Verein, der noch nicht mal seit einem Jahr besteht, bereits um den Schlosspark verdient gemacht habe. „Die Tomatenschau ist superinteressant für alle, die sich für Früchte, Gemüse und allgemein für Botanik interessieren“, meinte er und merkte auch an, dass man sich angesichts der eigentlich vielen vorhandenen Tomatensorten die Frage nach dem Saatgut stellen müsse, denn „das wird von wenigen Konzernen kontrolliert und beschränkt sich nur auf meistgekaufte Sorten“, sagte er.

Hubert Seiler als Vorsitzender der Schlossparkfreunde freute sich über das große Interesse an Pflanzen und Schautafeln. „Die Texte und Bilder haben wir entworfen, die Tafeln und Holzständer hat die Schreinerei Altmann gestiftet“, sagte er.

Für die informativen Bilder und Texte zeichnet Wolfgang Müller verantwortlich. Er betonte, dass es einerseits nicht einfach gewesen sei, an das Saatgut für alte Tomatensorten zu kommen – andererseits habe man auch nicht gewusst, „ob die Tomatenzucht aus Samen glückt“. 14 seltene Sorten von der Johannisbeertomate über Reisetomate bis hin zum Gelben Birnchen und zum Japanischen Trüffel aus insgesamt 10 000 existieren Tomatensorten, die es weltweit gibt, sind zu sehen. Angeordnet sind sie nach dem Alter der Sorte und nach Farben – von hellrot bis fast schwarz.

„Die Frucht, die zu den Nachtschattengewächsen gehört, hat einen Migrationshintergrund und ist weltweit die bedeutendste Salat- und Gemüsepflanze“, berichtete Müller. Vor 500 Jahren kam sie aus Südamerika, aus dem Andengebiet, nach Europa und hat sich weltweit verbreitet. „Wir haben uns bemüht, Saatgut aus aller Welt zu bekommen, leider aber fehlt uns Samenmaterial aus Afrika und Asien“, erklärte Müller. Innerhalb der EU sei auch der Handel mit nicht zugelassenen Tomatensorten und -samen verboten, nur Kleinstmengen seien über „diskreten Handel“ zu bekommen. „Da fragt man sich, ob die EU-Bürokraten nicht Tomaten auf den Augen haben“, meinte Müller.

Die erste ganz reife kleine Tomate durfte übrigens der kleinste Tomatenfan unter den Gästen, die kleine Hanna, pflücken und probieren.

Der Verein bot zur Eröffnung selbstgemachte Leckereien aus Tomaten an.

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