Von Jutta Schütz Bad Bellingen-Hertingen. Der MSC Rebland richtet beim 43. Grasbahnrennen in Hertingen am kommenden Wochenende zum ersten Mal das EM-Finale im Seitenwagen-Rennen aus. Weil ein EM-Finale vom Aufwand her eine große Sache ist, wird es in diesem Jahr nur einen Renntag (22. August) geben. Dazu gibt es wieder ein üppiges Programm mit Baden-FM-Party am Freitag, 21. August, und Festzelt-Betrieb bis Montag, 24. August. Nachdem das Rennen im Jahr 2014 wegen schlechten Wetters zum ersten Mal seit vielen Jahren abgesagt werden musste, sind die Verantwortlichen jetzt doppelt motiviert. Dass die Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) 2015 den Endlauf der Seitenwagen in Hertingen stattfinden lässt, ist eine besondere Ehre für den Verein. „Damit wird unsere jahrelange, qualitativ gute Arbeit gewürdigt“, ist Rennleiterin Silke Großhans sicher. Immerhin habe man das eine oder andere Halbfinale sowie einen Endlauf der Deutschen Meisterschaft erfolgreich gemanagt – ein Finale allerdings sei noch einmal eine ganz andere Sache. Für das Europameisterschaftsfinale gibt es ein festes Feld von zwölf Teilnehmern. Zwei Reservestarter sind vorgesehen. Der Verein hofft, am Renntag den Besucherrekord von 2800 Fans zu knacken. Für den MSC sind viele zahlende Zuschauer wichtig, denn der Verlust, der durch den Rennausfall 2014 entstanden ist, muss erst noch reingeholt werden. Ganz wichtig ist für die Verantwortlichen dabei: Die Sponsoren stehen hinter dem Verein, und auch die Gemeinde unterstützt das besondere Event. „Wir hoffen nun wie jedes Jahr auf das Verständnis der Hertinger, die wieder einmal ein Wochenende mit Motorradlärm erleben“, sagt der Vorsitzende. Der Rennbetrieb auf der Bahn wird am Samstag ab 13 Uhr mit Trainingsläufen losgehen, eingeplant sind vor der Seitenwagenentscheidung noch die I-Solo- und Enduro- Läufe. Hier fahren auch wieder die Lokalmatadoren wie Loris Dickau, Steven Kromer, Jörg Knodel und Fabian Bunke mit. 23 Anmeldungen liegen bereits vor. Ab 20 Uhr starten die Flutlichtrennen. Dass der Verein sich entschieden hat, das Grasbahnrennen um eine Woche „nach hinten zu verlegen“, wie der erste Vorsitzende Frank Fredrich sagt, scheint genau richtig gewesen zu sein. Wie schon im vergangenen Jahr hätte man auch 2015 am zweiten Augustwochenende Pech mit dem Wetter gehabt. Bianca Aenis hat Helfer für 300 Schichten eingeteilt: „Wir würden uns freuen, wenn sich noch ein paar Leute melden, wir können noch Helfer gebrauchen“, sagt sie. An der Preisschraube dreht der Club nicht. Der Eintritt für das Rennen beträgt für Erwachsene 15 Euro, für Kinder ab zwölf Jahre acht Euro. „Kinder unter zwölf haben freien Eintritt – und für die ganz Kleinen haben wir auch wieder eine Hüpfburg und einen Rallye-Kurs geplant“, so Fredrich. Der bekannteste Lokalmatador Tommy Kunert, der für den MSC erfolgreich viele Rennen fuhr und sich 2014 aus dem Rennbetrieb verabschiedete, wurde im vergangenen Jahr um seine angekündigte große Abschiedsendrunde gebracht. „Die will er auf jeden Fall nachholen – das wird ein Highlight, wenn er fährt“, so Großhans. Wer noch kommt" Die großen Fahrer der Seitenwagen-Szene auf jeden Fall: Der Niederländer Wilhelm Matthijssen will den Titel. Der britische EM-Seitenwagen-Meister Josh Goodwin will ihn verteidigen. Und dann ist am Sonntag noch ein alter Bekannter vor Ort: Diakon Horst Panzer, der im vergangenen Jahr nach Berlin gezogen ist. Er kommt extra aus der Hauptstadt, um den Gottesdienst im Festzelt zu halten. „Darüber freuen wir uns riesig, und wahrscheinlich hat er wieder eine gute Predigt drauf, die zum Rennen passt“, sagen die Vorstandsmitglieder.