Das herrliche und nicht zu heiße Sommerwetter war das Tüpfelchen auf dem i: So wurde das Museumsfest des Förderkreises Heimatmuseum Bad Bellingen gestern eine runde Sache. Von Dorothee Philipp Bad Bellingen-Bamlach. Einheimische, Touristen und Besucher aus der Region ließen es sich rund um das historische Haus mit dem prägnanten Staffelgiebel im Oberdorf von Bamlach gut gehen, genossen das leckere Angebot an Essen und Trinken, Kaffee, selbst gemachten Kuchen und Torten sowie Bauernhof-eis und machten sich auf zum Entdeckungsrundgang durch das Museum. Seit April sind alle sechs Abteilungen des Bädermuseums überarbeitet und erneuert. Aber auch die zweisprachige Sonderausstellung zu den Evakuierungen im Markgräflerland und im Elsass im Zweiten Weltkrieg fand großes Interesse. Und nicht zuletzt gönnten sich vor allem die älteren Besucher einen Blick in die Abteilung mit historischen landwirtschaftlichen Geräten, mit denen man sich früher die schwere körperliche Arbeit zu erleichtern versuchte. „Heute geht’s nur noch maschinell“, war der Kommentar einer Besucherin. „Das ist ein Fest nicht des Museums, sondern für das Museum“, meinte Eberhard Stotz, der Vorsitzende des Förderkreises. Denn nur was man kennt, schätzt man auch. Um die Ausstellung für alle Altersgruppen interessant zu machen, hatte das Team um Museumsleiter Dr. Christhart Heering ein Quiz in drei Schwierigkeitsstufen ausgearbeitet für Kinder von sieben und acht Jahren, von neun bis zwölf Jahren sowie für Erwachsene. So sah man viele mit dem Fragebogen suchend treppauf und treppab gehen und die Fragen mit den Exponaten abgleichen. „Was ist denn das"“ hieß es auch draußen, wo Wolfgang Müller einen Tisch mit allerlei seltsamen Gerätschaften und Werkzeugen aufgebaut hatte, alles Exponate aus dem Museum. Hingebungsvoll und mit solidem Fachwissen erklärte er die Funktionsweisen der einzelnen Gegenstände. So erfuhr man zum Beispiel, dass das Silberschälchen mit den Dellen für Bluttests benutzt wurde, um herauszufinden, ob die Person zum Aderlass geeignet ist, bei dem dann ordentliche Mengen an Blut abgezapft wurden. Derweil schwitzen am Grill die Helfer, Steaks Würstchen und frische Salate fanden reißenden Absatz. Und in der Kuchentheke lockten die sommerlichen Kreationen der Markgräfler Bäckerinnen mit frischen Beeren, luftiger Creme und knusprigen Böden. Für musikalischen Schwung sorgte zu Beginn des Fests die Chorgemeinschaft Bad Bellingen, später übernahmen die Musiker der beliebten „Markgräfler Spätlese“. Für das junge Publikum hatte das Kindergartenteam eine Bastelecke eingerichtet. Während die Besucher sich in den schattigen Zelten entspannten, wieselten die Helfer, um ihnen den Aufenthalt so schön wie möglich zu machen: Rund 45 Namen standen auf der Liste, aus der die einzelnen Abteilungen dann ihre Teams zusammenstellen konnten. „Ich bin froh, dass wir so viel Unterstützung haben“, freute sich Stotz. Und Heering war begeistert, dass im Helferteam auch die junge Generation vertreten war.