Erfolgreiche Markgräfler Motorradfahrer können auch im Ausland Pokale abräumen. Der Schweizer Meister im Supermoto Promo 2015 kommt aus Hertingen: Der 21-jährige Loris Dickau hat es im Nachbarland auf das oberste Treppchen geschafft – und tritt auch in diesem Jahr wieder an. Vor vier Jahren hat er sein zweites Motorrad gekauft, diesmal für den Motocross-Sport. Von Jutta Schütz Bad Bellingen-Hertingen. Supermotos sind Motorräder, die auf kleineren Rundkursen, ähnlich dem Markgräfler Ring in Hertingen, fahren. Die Maschinen kommen aus dem Enduro- oder Motocrossbereich, haben meistens Einzylindermotoren und 125 bis 700 Kubik Hubraum. Loris Dickau fährt eine KTM SMR 450. „Zwei Jahre halten die Maschinen die Belastungen durch, dann muss man eine neue kaufen, wenn man oben mithalten will“, ist seine Erfahrung. Die ersten Runden auf dem Markgräfler Ring Seit 2004 fährt Loris Dickau Motorrad: Seine ersten Runden drehte er auf einer kleinen Maschine, produziert für Kinder, auf dem Markgräfler Ring. „Bis ich 16 Jahre alt war, bin ich nicht mehr gefahren, dann hat’s mich wieder gepackt“, blickt er zurück. Für die Meisterschaft in der Supermoto-Promoklasse in der Schweiz hat er sich gemeldet, weil die Entfernungen zu Rennterminen mit 150 bis 200 Kilometer überschaubar seien. „Supermoto in der Schweiz wahnsinnig populär“ Ein weiterer Grund ist: „Supermoto ist wahnsinnig populär in der Schweiz, genau wie in Teilen von Österreich, was die Ehrenamtlichen da an Wochenenden auf auf die Beine stellen ist unglaublich“, erzählt er. Das Engagement der Helfer erinnere an den Einsatz des MSC Rebland zum Grasbahnrennen, ergänzt der Hertinger. Die Strecken seien aber anders: Es gibt keine Grasbahn wie in Hertingen, sondern 80 Prozent der Strecken sind asphaltiert. Ab und zu gibt es Offroad Anteile mit Sprüngen bis zu 30 Metern. Sie liegen meist in Industriegebieten oder auf großen Parkplätzen. Etwa ein Viertel des Fahrerfelds bei der Schweizer Meisterschaft komme aus Baden und dem Bodenseeraum. „Wir alle schätzen die tollen Bedingungen in der Schweiz und die dortige Publikumsbegeisterung – wobei das Wetter 2015 natürlich auch sahnemäßig war.“ „Klar will ich gerne in Hertingen gewinnen“ Eine Supermoto-Meisterschaft findet auch in Deutschland statt, aber die Strecken sind weit entfernt – „und das ist dann sehr teuer“, so der Nachwuchs-Rennfahrer, der gerade dabei ist, die Gesellenprüfung als Heizungsinstallateur abzulegen. Einige Rennen aber fährt er auch in Deutschland zu Trainingszwecken mit. Dazu gehören Starts im Saarland in St. Wendel und Saarbrücken und in Harsewinkel in Ostwestfalen. In allen drei Rennen geht er auch 2016 wieder an den Start. Zehn Rennen ist Loris Dickau in der Schweiz mit seiner 450 Kubik-Maschine gefahren, nur bei einem Rennen in Bäretswil – „da hat die Maschine einen Defekt gehabt“ – kam er nicht unter die ersten Fünf. Die Schweizer Meisterschaftsläufe starten am 7. Mai. Gemeldet ist Loris Dickau beim Freiburger Motorsportclub und beim MSC Rebland. Der Verein sponsert ihn nun aktiv, und der Hertinger wird auch wieder für den Verein starten und auch beim Grasbahnrennen im August in der Enduro-Klasse dabei sein. „Klar will ich gerne in Hertingen gewinnen“, sagt er. Mit ihm starten für den MSC Sven Kromer aus Riedlingen und Fabian Gerbig aus Auggen. Für teuren Sport werden Sponsoren gebraucht Was Loris Dickau noch braucht, sind Sponsoren. „Ein gutes gebrauchtes Superbike kostet um die 8000 Euro, aber wenn man ganz oben mitfahren will, braucht man ein neues, da ist man mit 15 000 Euro dabei“, zählt er auf. Hinzu kommt die Ausrüstung. Sichere Helme, Schuhe und alle zwei Jahre eine Lederkombi. Startgelder, Verschleißteile, Reifen kommen hinzu – „mittlerweile kenne ich mich durch Warten und Reparieren bestens technisch aus“, so der Hertinger. Zwei Firmen aus der Gegend unterstützen ihn bereits. „Vielleicht kommt jetzt noch ein Sponsor aus der Schweiz dazu“, hofft er. „Weitere Sponsoren wären für mich natürlich toll“, gibt er weiter. Für die Fahrten zu Rennen kann Dickau demnächst auf einen geschenkten Wohnwagen als Übernachtungsmöglichkeit zurückgreifen. Er hält sich fit mit Jogging und Mountainbike Wie oft muss man eigentlich einen Sturz einkalkulieren" Bei jedem Training „legt es einen mal auf die Klappe, man testet ja die Grenzen aus“, sagt Loris mit einem Grinsen. Und wie hält man sich als Motorsportler fit" „Joggen und mit dem Mountainbike trainieren, ab und zu Fußball spielen“, ist Loris‘ Rezept.