Bad Bellingen (boe). Kritik am „Riesen-Bau“ der Baugenossenschaft Familienheim Markgräflerland äußerte Gemeinderat Wolfgang Müller (Freie Wähler) in der Bad Bellinger Ratssitzung (siehe auch nebenstehenden Bericht). Müller war generell gegen das neue Baugebiet „Hinterm Hof II“ – wegen der schwierigen Topografie, den geologischen Verhältnissen sowie den zahlreichen erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen. Kritik am „Riesen-Bau“ Das Gelände am Nordwesthang hat ein starkes Gefälle, der Höhenunterschied beträgt bis zu 30 Meter. Wegen der schwierigen Topografie ist die Bebauung bei offener Bauweise auf Einzel- und Doppelhäuser beschränkt. Die Wohnanlage der Familienheim erfordert eine abweichende Bauweise, da der Baukörper mit etwa 65 bis 70 Metern (Sockelgeschoss) die in der offenen Bauweise höchstzulässige Länge von 50 Metern überschreitet. Müller fürchtet durch den Familienheim-Bau eine zu große Beeinflussung des Landschaftsbilds und eine Zerstörung des dörflichen Charakters. Denn neben dem Familienheim-Bau würden die Terrassenhäuser regelrecht „zu einem Zwerg verkommen“, kommentierte er die Fotomontage der Planer (siehe Foto). „Brauchen guten Mix“ Die bestehenden Terrassenhäuser würden auch keinem dörflichen Charakter entsprechen, entgegnete Bürgermeister Christoph Hoffmann der Kritik. Zudem machte er deutlich: „Wir können nicht nur Bauplätze für Einfamilienhäuser schaffen, die sich nur Bessergestellte leisten können. Wir brauchen einen guten Mix.“ Mit einer voll verglasten Fassade bemühe man sich um eine möglichst unauffällige Gestaltung, meinte dazu Familienheim-Geschäftsführer Klaus Schulte. Optisch könne man nicht noch mehr machen: „Ich kann den Bau nicht wegzaubern.“ Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass hier Wohnraum für rund 100 Menschen entstehe. „Die Gemeinde hat dringenden Wohnungsbedarf“, so Schulte, und dieser sei eben nicht nur durch Einfamilienhäuser zu decken. Dabei verwies er auch auf den Aspekt des Flächenverbrauchs.