Von Claudia Bötsch Bad Bellingen. Vom Rück- und Ausblick des Bürgermeisters über Musik und Ehrungen bis hin zum Lachyoga: Der Bad Bellinger Neujahrsempfang im Kurhaus bot auch in diesem Jahr wieder ein dicht gefülltes, kurzweiliges Programm – und so manche Überraschung. Mit 360 Besuchern war die Veranstaltung erneut gut besucht. „Wenn wir als Wohnort beliebt sind, haben wir Zukunft. Dann behalten auch bestehende Immobilien ihren Wert“, betonte Bürgermeister Dr. Christoph Hoffmann in seiner Neujahrsrede, die von einer Power-Point-Präsentation begleitet wurde. Kindergarten und Schule seien neben der Internetverbindung zentrale Standortfaktoren für eine Gemeinde. Darum seien Investitionen in diesen Bereich auch von großer Wichtigkeit. Nach dem Neubau der Sporthalle und der Sanierung der Grundschule in Rheinweiler habe man im vergangenen Jahr mit der Einführung des neuen offenen Ganztagsangebots an der Sonnenrainschule einen weiteren Schritt getan, der „nicht nur der Bildung unserer Kinder, sondern auch dem Standort Bad Bellingen hilft“. Abrunden wolle man das Angebot in diesem Jahr mit dem Neubau des Kindergartens in Rheinweiler, durch den auch zehn neue Kita-Plätze für unter Dreijährige entstehen. Das rund zwei Millionen Euro teure Projekt, das direkt neben der Schule gebaut wird, soll im September fertig sein. Dann wird die Gemeinde insgesamt 30 Plätze für unter Dreijährige anbieten können. „Auch das wird Rheinweiler und der Gesamtgemeinde weiter Schwung verleihen“, zeigte sich Hoffmann überzeugt. „Denn Menschen, die hierher ziehen wollen, betrachten Kindergärten, Schule und deren Angebote und sind dann überzeugt, dass hier der richtige Rahmen für eine junge Familie ist.“ Dass Bad Bellingen als Wohnort gefragt ist, würde das Bevölkerungswachstum belegen, so Hoffmann. „Das wäre allerdings noch stärker, könnten wir mehr Bauland anbieten“. Hoffmann warf auch einen kurzen Blick auf die Gemeindefinanzen, die sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hätten. Unter anderem ging er auf die Gewerbesteuer ein, die sich im Vergleich zu 2009 (505 000 Euro) nahezu verdoppelt hat (2014: 930 000 Euro). „Die Räder werden größer, die Arbeit mehr“, meinte Hoffmann mit Verweis auf den neuen Haushalt 2015, dessen Volumen rund 10,3 Millionen Euro beträgt. Als er 2007 sein Amt als Bad Bellinger Rathauschef angetreten hat, waren es noch 7,8 Millionen Euro. In diesem Jahr werde man sich unter anderem den letzten noch nicht sanierten Immobilien der Gemeinde widmen, der Halle in Bamlach und den Friedhofsgebäuden in Rheinweiler und Bad Bellingen. Auf der Agenda stehe auch eine Erweiterung des Friedhofs, ein neues Urnenfeld sei bereits im Bau. Auch wolle man in das Thema Radwege einsteigen, das Projekt sei jedoch abhängig von Zuschüssen. „Ein nicht einfaches Thema“ sind die Bahnhofsareale in Rheinweiler und Bad Bellingen. In Rheinweiler wolle man im Februar mit dem Bau einer „Park-and-Ride“-Anlage beginnen. Was mit den Bahnhofsgebäuden in beiden Orten passieren soll, müsse gut überlegt werden. Rheinweiler gehört der Gemeinde bereits. Ob sie auch das Gebäude in Bad Bellingen kauft, ist noch offen – dies sei eine Frage des Preises und der Konditionen. Weiter einsetzen wolle sich Hoffmann für den 30-Minuten-Takt auf der Bahnstrecke zwischen Basel und Freiburg, denn dieser sei „strukturell für alle Gemeinden an der Strecke äußerst wichtig“. Aktiv werde die Gemeinde auch mit ersten Maßnahmen beim Hochwasserschutz. Neben der Neujahrsrede machten die Ehrungen (wir berichten noch) einen großen Teil des Neujahrsempfangs aus. Zum Abschluss des insgesamt zweieinhalbstündigen Programms enterte schließlich Andreas Eyhorn aus Bamlach als Überraschungsgast die Bühne. Die ungewöhnliche Einlage des Lachyoga-Trainers sorgte für ausgelassene Stimmung und lautes Lachen im Kursaal – und bereitete den Übergang zum geselligen Teil des Abends. Im Foyer gab es bei Sekt und Laugengebäck dann ausreichend Gelegenheit, aufs neue Jahr anzustoßen und sich untereinander auszutauschen.