Von Claudia Bötsch Bad Bellingen. Im Kurort Bad Bellingen werden derzeit die Weichen für das neue große Baugebiet „Hinterm Hof II“ gestellt. Ortskernnah an der Hertinger Straße sollen auf einer Fläche von rund 5,2 Hektar 59 Bauplätze für Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Außerdem plant die Baugenossenschaft Familienheim Markgräflerland einen Mietwohnungskomplex, der kostengünstigen Wohnraum bieten soll, in dem einmal rund 100 Menschen leben sollen. Für das Mietwohnprojekt will die Baugenossenschaft ein gemeindeeigenes Grundstück im Süden am Hochbehälter erwerben. Familienheim-Geschäftsführer Klaus Schulte stellte das Projekt am Montagabend im Gemeinderat vor. Der Entwurf sieht ein L-förmiges Gebäude mit drei Vollgeschossen und einem Attikageschoss mit Flachdach vor. Geplant sind 31 barrierefreie Wohnungen. Investitionssumme liegt bei rund 5,5 Millionen Die Gebäudehöhe liegt bei rund zwölf Metern. Die Erschließung für Autos soll von Norden her erfolgen, die Einfahrt in die Tiefgarage ebenerdig möglich sein. Geplant sind dort 43 Stellplätze, dazu kommen im Außenbereich Besucherparkplätze. Je nach Bedarf gebe es zudem Reserveflächen. Auch ist ein Fahrradkeller vorgesehen. Geplant sei ein „modernes, schickes Gebäude“, das schlicht und unauffällig wirken solle, so Schulte. Dazu beitragen soll die vollverglaste Fassade nach Süden und Westen, wie Schulte ausführte. Ohne Frage handle es sich um ein großes Gebäude, „es soll jedoch kein Klotz werden“, so Schulte. Der „lange Riegel“ werde „relativ hinter den Terrassengebäuden verschwinden“. Bei der Investitionssumme rechnet man mit 5,3 bis 5,5 Millionen Euro. Vorgesehen sind Ein- bis Fünf-Zimmerwohnungen, deren Wohnfläche jeweils zwischen 70 und 240 Quadratmetern liegen soll. Die Gesamtwohnfläche beträgt rund 3000 Quadratmeter. Schwerpunktpunktmäßig sollen Zwei-Zimmerwohnungen angeboten werden. Die Erschließung soll über Laubengänge erfolgen und dadurch durchgehende Barrierefreiheit erreicht werden. Angesichts der Baukosten müssten die Mietpreise eigentlich bei elf bis zwölf Euro pro Quadratmeter liegen, meinte Schulte. Als Baugenossenschaft plane man indes mit Mieten zwischen 7,90 und 8,50 Euro. Diese Kostenverzichte bedeuten, dass die Genossenschaft in den ersten Jahren noch Verluste bei der Vermietung machen werde. Kirchliche Förderung für Einkommensschwächere Kernstück des Familienheim-Projekts ist, dass auch Wohnraum für einkommensschwächere Familien geschaffen wird. Dazu will die Familienheim – wie schon bei anderen Wohnprojekten, beispielsweise in der Ensisheimer Straße in Neuenburg – auch eine Förderung der Erzdiözese nutzen. Über dieses Förderprogramm der katholischen Kirche wird die monatliche Miete mit 1,50 Euro pro Quadratmeter bezuschusst, und das über zehn Jahre lang. Bei etwa der Hälfte der Wohnungen will man dadurch Mietpreise von 6,40 bis 6,70 Euro pro Quadratmeter für sozial Schwache ermöglichen. Die Baugenossenschaft strebt damit einen bunten Mietermix an: In der Wohnanlage sollen sowohl Singles als auch Familien, Junge und Alte, Wohlhabende und Einkommensschwache ein neues Zuhause finden. Wie sieht nun der Zeitplan aus" „Wir stehen kurz vor der Baureife“, meinte Schulte auf Nachfrage unserer Zeitung. Noch in diesem Jahr wolle man den Bauantrag einreichen. Mit einem Baubeginn sei jedoch erst 2017 zu rechnen.