Bad Bellingen Kritik an geschlossener Röhre

Weiler Zeitung
Die Außenanlagen des Kindergartens in Rheinweiler werden derzeit neu gestaltet. Es wird einiges optimiert: Vor allem gilt es, Spielmöglichkeiten für viele Kinder gleichzeitig zu schaffen. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Kindergarten: Multifunktions-Spielgerät für den Außenbereich / Längere Diskussion im Gemeinderat

Von Claudia Bötsch

Kontrovers diskutiert wurde im Gemeinderat die Anschaffung eines multifunktionalen Spielgeräts für den Kindergarten in Rheinweiler. Kritik aus dem Ratsrund gab es wegen der geschlossenen Röhrenrutsche. Schließlich hat das Gremium der Auftragsvergabe jedoch mehrheitlich zugestimmt.

Bad Bellingen-Rheinweiler. Das Außengelände des Kindergartens, der erst im Herbst 2015 eingeweiht wurde, wird derzeit neu gestaltet. Der Grund ist, dass sich die bisherige Gestaltung als Fehlplanung und in der Praxis als ungünstig erwiesen hatte (wir berichteten).

Die Platzverhältnisse beim Kindergarten sind begrenzt. Bei der Neugestaltung geht es darum, auf einer relativ kleinen Fläche möglichst viele Spielmöglichkeiten zu schaffen und den Platz optimal zu nutzen, wie Bürgermeister Christoph Hoffmann ausführte. Eine zusätzliche Herausforderung ist dabei die Hanglage.

Das neue Spielgerät, das neben der Röhrenrutsche über zwei Spieltürme und eine Netzbrücke verfügt, soll an einem Abhang neben dem Kindergarten gebaut werden. Die Rutsche überwindet dabei das Gefälle.

Aufgrund der schwierigen Topographie und fehlender seitlicher Fallschutzbereiche können hier keine fertigen Module aus dem Katalog eingesetzt werden. Das Spielgerät musste darum speziell für die Fläche geplant werden, was sich auch in den Kosten niederschlägt. Eine Firma hat bereits ein Angebot abgegeben, es liegt bei rund 28 500 Euro.

An den Kosten stieß sich Monika Morath (CDU), zumal die Maßnahme nicht im Haushalt eingeplant sei. Sie sprach sich wie Sonja Fredrich (CDU) und Wolfgang Müller (Freie Wähler) gegen die Anschaffung aus.

Müller war vehement gegen eine geschlossene Röhrenrutsche, die nur an einer Stelle in der Mitte ein Loch hat, wo man im Notfall hineingreifen könnte. Aus psychologischen Gründen hielt er diese – auch wenn sie nur kurz sei – für sehr problematisch. Kinder könnten Platzangst und damit Panik bekommen, befürchtete er. Auch hatte er Bedenken, dass Kinder in der Röhre stecken bleiben könnten.

Das sah die Mehrheit jedoch anders. Mike Hößle (CDU) fand offene Röhren vielmehr gefährlicher, „weil die Kleinen gerne drauf rum klettern“. Argumentiert wurde aus dem Ratsrund zudem, dass geschlossene Röhren vielerorts anzutreffen seien, etwa im Europa-Park.

Man könne die Kinder doch nicht überbehüten und nur in Watte packen, fanden Sven Baßler (Freie Wähler) und Philip Dahm (Freie Wähler), der meinte: „Lasst doch die Kinder einfach mal spielen.“ Schließlich sei das Gerät ja auch TÜV-geprüft.

Bei einer Gegenstimme (Müller) und zwei Enthaltungen (Morath, Fredrich) wurde der Auftragsvergabe schließlich zugestimmt. Da aus der Mary-Stiftung bereits 8000 Euro für die Anschaffung zugesichert wurden, reduzieren sich die Kosten für die Gemeinde auf rund 20 000 Euro.

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