Von Claudia Bötsch Bad Bellingen. Der Bad Bellinger Friedhof bekommt ein „Facelift“, wie Planer Jochen Jozwiak im Gemeinderat meinte. Die Sanierungsarbeiten wurden in der Sitzung zu einem Angebotspreis von rund 41 700 Euro an den günstigsten Bieter, die Firma Schopferer aus Riedlingen, vergeben. Nach eingehender Diskussion wurde zudem beschlossen, die Sanierung der Mauer, die mit etwa 100 000 Euro zu Buche schlagen wird, beschränkt auszuschreiben. Die jetzt in Auftrag gegebenen Sanierungsarbeiten umfassen unter anderem die Wege auf dem Friedhof. So sollen der Mittelweg und der obere Querweg neu gepflastert werden. Außerdem sollen die Betonplatten auf den Querwegen entfernt werden und diese Wege in einer Granitsandmischung mit einer Stellkante zu den Gräbern auf der oberen Seite neu angelegt werden. Geplant ist zudem die Entwässerung des Hauptwegs, darüber hinaus ist eine neue Wasserentnahmestelle vorgesehen. Mit den Arbeiten will man zeitnah, voraussichtlich im Mai, beginnen. Die Sanierungskosten liegen laut Jozwiak in der Kalkulation. Das Gremium hat sich in der Sitzung auch mit der Sanierung der Friedhofsmauer befasst. Eine Besichtigung mit dem Statiker Nafz hatte im Vorfeld ergeben, dass der linke Teil der Mauer, etwa die Hälfte des Bauwerks, saniert werden sollte, da erhebliche Schäden vorlägen. Der Statiker hatte daraufhin vorgeschlagen, die Mauer in einem Abstand von etwa 1,50 Metern vor der alten Mauer als Winkelstützmauer neu zu errichten. Die Fläche oberhalb der neuen Mauer kann dann noch für Urnengräber dienen. Die oberhalb der jetzigen Mauer stehende Zeder muss bei dieser Maßnahme auch entfernt werden, sie störe auch das angrenzende Grab erheblich, wie es in der Beschlussvorlage an den Gemeinderat heißt. Die Kostenschätzung für die Mauer mit der Treppenanlage beträgt rund 100 000 Euro. Darin enthalten sind ein Betrag von 18 500 Euro für die Verblendung mit Bruchsteinmauerwerk und ein Betrag von 6700 Euro für eine Absturzsicherung enthalten. Nach eingehender, teils kontroverser Diskussion hatte sich das Gremium schließlich darauf geeinigt, die Maßnahme jetzt anzupacken und die Arbeiten beschränkt auszuschreiben. Da das letzte Grab unterhalb der Mauer im August ausläuft, wird die Umsetzung der Maßnahme voraussichtlich ab September erfolgen. Kritisch sah Elmar Höferlin die „wahnsinnige Investition“. Zumal er gar nicht den Eindruck habe, dass die Mauer gleich umfalle. „Auffrischen und schönen Putz drauf – das reicht doch“, meinte der Freie-Wähler-Gemeinderat. „Die Mauer wird nicht dieses Jahr umkippen“, aber das werde kommen, unterstrich hingegen der Planer den Handlungsbedarf. Problem sei, dass die Mauer unten wegrutsche. Aufs Tapet kam auch eine Teilsanierung. „Dann kippt die Mauer eben in zehn Jahren um“, widersprach CDU-Gemeinderätin Doris Heitz. „Wir sollten es lieber gleich richtig machen“, plädierte sie – wie auch Fraktionskollegin Sonja Fredrich – für eine Komplettsanierung. Schließlich sei Bad Bellingen auch ein Kurort, viele der Gäste würden sich auch die Kirche und den nebenanliegenden Friedhof ansehen. „Auf dem Friedhof baut man bekanntlich für die Ewigkeit“, meinte Wolfgang Müller (Freie Wähler), der dafür war, die 18 500 Euro für die Verblendung mit Bruchsteinmauerwerk zu investieren. Das Geld für die Sanierung der Mauer steht im Haushalt der Gemeinde zur Verfügung.