Mehr Komfort und Sicherheit für die Badegäste bietet die Balinea Therme in Bad Bellingen. Das Bad will Ausbildungsbetrieb werden und selbst Fachangestellte für Bäderbetriebe ausbilden, berichtete die Geschäftsfüherin der Bade- und Kurverwaltung (BUK) bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2015. Von Alexander Anlicker Bad Bellingen. Doris Räuber, die seit etwas mehr als einem Jahr Geschäftsführerin derBad Bellinger Bade- und Kurverwaltung ist, war zufrieden. „Ich habe insgesamt ein sehr erfolgreiches und positives Jahr mit der Bade- und Kurverwaltung erlebt“, lautete ihr Fazit. Trotz einer leichten Unterdeckung von 95 000 Euro sei das Unternehmen stabil und gesund. Durch den langen heißen Sommer hätten etwas weniger Gäste das Thermalbad besucht, so dass die Umsatzerlöse um rund 50 000 geringer ausgefallen seien. Dies könnte jedoch durch Mehreinnahmen im Bereich Vermietung und Verpachtung wieder wettgemacht werden. Darüber hinaus habe der tolle Sommer 2015 dem Lichterfest einen Überschuss von 15 000 Euro beschert. Investitionen Investiert wurde im vergangenen Jahr insbesondere in die Sanierung der Glaskuppel über dem Innenbecken. Erfreulich dabei: Der Kostenansatz von 319 000 Euro wurde um 70 000 Euro unterschritten. Hinzu kam ein neues Kassensystem, das auch einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Warteschlangen an der Thermalbadkasse verkürzt zum einen ein Verkaufsautomat und zum anderen die Möglichkeit, sich die Eintrittskarten mittels „Print-at-Home“ schon zuhause am Computer ausdrucken zu lassen. Entgegen von Befürchtungen wird die neue Technik von älteren Gästen „ganz gut“ angenommen. Gleichzeitig wurde dem Thermalbad ein neues Gesicht gegeben mit neueren Farben, und statt steriler gekachelter Sitzflächen warten nun ansprechende Sitzgelegenheiten in Holzoptik auf die Besucher. „Wir versuchen uns etwas moderner zu präsentieren“, betonte Räuber. Während der Revisionsarbeiten an den Becken wurde auch eine Unterwasserbeleuchtung eingebaut, berichtete Räuber. Dies soll vor allem in der dunkleren Jahreszeit für mehr Sicherheit sorgen, erklärte die Fachfrau. Auch wenn einzelne Becken während der Arbeiten gesperrt waren, habe es keine Beschwerden seitens der Besucher gegeben. Ganz im Gegenteil: „Die Gäste haben sich gefreut, dass etwas passiert“, sagte Räuber. Im Bereich Energiekosten (Gas) wurden im vergangen Jahr rund 20 000 Euro eingespart. Gleichzeitig wurden beim Materialeinkauf, durch Gemeinschafts- oder Jahreseinkauf, Einsparungen weitere 10 000 Euro gespart. „Es ist schön zu sehen, dass sparsam gewirtschaftet wird“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende, Bürgermeister Christoph Hoffmann. Damit seien die Balina Thermen eine der führenden Thermen in Sachen Nachhaltigkeit und Kohlendioxid-Bilanz. Es sei wichtig, das sowohl Komfort und Sicherheit gesteigert worden seien. Personal Das Personal der Thermen wurde durch Fachkräfte aufgestockt. Darunter waren zwei Meister für Bäderbetriebe und ein Fachangestellter für Bäderbetriebe. Künftig, sagte Räuber, wolle man selbst Fachkräfte in Zusammenarbeit mit dem Laguna-Badeland in Weil am Rhein ausbilden. Bis zum Herbst rechnet sie mit der Zulassung der Balinea Thermen als Ausbildungsbetrieb, so dass im kommenden Jahr eine Lehrstelle ausgeschrieben werden könne. Aufgestockt wurde auch das Personal im Marketing der Bade- und Kurverwaltung. So erstellt seit einiger Zeit ein hauseigener Grafiker die Werbemittel wie Plakate, Flugblätter und Broschüren. Spätestens im Herbst soll dann ein neuer Kurdirektor seinen Dienst antreten, der seinen Schwerpunkt im Ortsmarketing haben wird. Fremdenverkehr Mit einer steigenden Zahl an Gästeankünften und einem leichten Rückgang bei den Übernachtungen lag Bad Bellingen im Trend. Grund für den Rückgang bei den Übernachtungen war unter anderem die Schließung der Klinik St. Marien. Rechne man die Kliniken aus der Statistik heraus, dann ergab sich beiprivaten Unterkünften und Hotels eine Steigerung der Zahlen um 1560 Übernachtungen. Mit der personellen Verstärkung des Marketings sollen neue Angebote im Bereich Prävention und Gesundheitsurlaub entwickelt werden, um wieder steigende Übernachtungszahlen zu generieren. Ausblick Wichtigstes Projekt im laufenden und kommenden Geschäftsjahr ist die Bohrung der Quelle 5, um die Versorgung der Thermen mit Wasser langfristig zu sichern. Bürgermeister Hoffmann rechnete damit, dass der Bohrplatz ab August eingerichtet werde und die Bohrungen ab Oktober beginnen. „Wir hoffen, im Frühjahr auf Wasser zu stoßen“, sagte Doris Räuber. Da das Wasser in 1200 Metern Tiefe knapp 70 Grad Celsius warm sein wird, versprechen sich Bade- und Kurverwaltung sowie die Gemeinde weitere Energieeinsparungen. Die Finanzierung des 3,8 Millionen Euro teuren Projekts sei gesichert, betonte Hoffmann. Die Gemeinde und das Land Baden-Württemberg schießen jeweils eine Million Euro zu. Therme wird 60 Im Dezember soll der 60. Geburtstag der Thermen mit einem Festakt gefeiert werden. Aber auch sonst wartet die BUK in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen auf. Nächster Höhepunkt ist das 44. Lichterfest am 30. Juli.