Ein echtes Gute-Laune-Ereignis war das Doppelkonzert des Musikvereins Bad Bellingen mit Martin Mayers Dorfmusikanten aus Schliengen im Kurhaus. Mit einer bunten Mischung bereiteten die Musiker den vielen Zuhörern eine echte Freude. Von Jutta Schütz Bad Bellingen. Als „musikalische Herbstmalerei“ hatte Diana Lewetag die Melodienauswahl des Bad Bellinger Musikvereins angekündigt. Monumental waren dabei die beiden Kompositionen „Invicta“ und „Faith oft the Gods“, die jeder Filmmusik Ehre gemacht hätten. Dann wurde es aber schnell mitreißend-fröhlich – zum Beispiel mit einem Mozart-Melodienmedley, das von den Musikern hinreißend interpretiert wurde. Ganz bekannte Mozart-Weisen waren zu erkennen – von der kleinen Nachtmusik, über das „Alleluja“, Takte aus der „ Entführung aus dem Serail“ oder dem Marsch „Alla Turca“. Die Musiker unter ihrem Dirigenten zeigten ihre Klasse aber auch bei Jacob de Haans „Oregon“, einer variantenreichen Komposition, bei der sich symphonische, träumerisch-pastorale und Sequenzen mit Big-Band-Elementen abwechselten. Außergewöhnlich, war dann das „Amazing Grace“, mit dem Alphorn-Solisten Dirk Amrein und dem Trompeter Andreas Kramer. Das Publikum zollte der ungewöhnlichen, stimmigen und zauberhaft schönen Darbietung begeistert Beifall. Mit einem fulminanten Abba-Medley mit den Hits „Dancing Queen“, „Mamma Mia“, „Fernando“ und „The winner takes it all“ und einem ebenso furiosen Big-Band-Arrangement mit Hits aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wie „In the Mood“, „Stomping in the Savoy“ oder „Bye, bye Blackbird“ liefen die Bad Bellinger Musiker zu Höchstform auf und zeigten die ganze Bandbreite ihres Könnens – kein Wunder, dass eine Zugabe gefordert wurden, die dann auch mit dem tollen Filmhit „Children of Sanchez“ – mit Trompeten- und Saxophonsoli von Andreas Kramer beziehungsweise Benjamin Heitz – folgte. Ausnahmemusiker in Sachen alpenländisch und böhmische Volksmusik und für den so beliebten Swing- und Bigband-Sound sind auch Martin Mayers Dorfmusikanten aus Schliengen mit einigen Solisten und den beiden hervorragenden Trompetern des Bad Bellinger Musikvereins, Andreas Kramer und Michael Bierwirt, die beide ebenfalls bei der Schliengener Formation mitspielen. Ob „Südböhmische Polka“ oder die Polka „Gottfried auf Reisen“ mit Tenorhorn-Solist Christoph Gramespacher, der Zimmerberg-Marsch oder die böhmische „Borsicka“-Polka: Bei den Dorfmusikanten war richtig Dampf auf der Bühne – und das Publikum bedankte sich mit viel Zwischenapplaus und Jubel nach jedem Titel. Dass die Schliengener Blasmusiker auch Ragtime können, bewies Gisbert Gottschaldt mit seiner Tuba, der ein virtuoses Solo auf dem größten Instrument spielte. Ein Galopp- Bravourstück gab zudem Michael Bierwirth mit dem Marsch „Der junge Kavalier“ zum Besten und freute sich über die begeisterte Reaktion des Publikums, bevor die Dorfmusikanten weiter aufdrehten und noch einige ihrer großen Hits folgen ließen, die Blasmusk-Fans mittlerweile auch auf CDs besitzen.