Das Motto für die neue Fasnachtssaison in Bad Bellingen steht: „Jetzt chunt die fünfti Johreszit, gehn’t uf Stroß und machet mit“, heißt es und stammt von Conny Lang. Bei der Abstimmung über sieben Mottovorschläge erhielt der Spruch die meisten Stimmen und ist wohl auch wörtlich gemeint, denn die Bogdemolli wünschen sich mehr Menschen, die Lust auf Fasnacht haben. Von Jutta Schütz Bad Bellingen. Eingeläutet – diesmal mit Tischglocke – wurde die Fasnacht 2015/16 traditionell auf der Treppe vor dem „Stochen“ in Bamlach zusammen mit den Guggemusikern von „Rondo Bellinziano“ und den „Galgelochhäxe“. In der Gaststube wurde zur Fasnachtssuppe eingeladen. Zu Gast waren Bürgermeister Christoph Hoffmann und vier „Schreckmümpfele“ aus Basel. Sie luden die Bogdemolli, die Guggemusiker und die „Häxe“ ein, beim Basler Morgestraich mitzumachen. Fasnachtseröffnung wäre für die Bogdemolli nicht denkbar ohne eine lustige und kritische Büttenrede. Die Oberzunftmeister Gerd Büchin und Katharina Meyer sowie Ex-Zunftmeister Stefan Escher reflektierten im Dialog Ereignisse des vergangenen Jahres im Ort und bei den Nachbarn. Neue Visitenkarten etwa für neue Mitarbeiter, sprich Doris Räuber und Jean Sebastian Esser, die sich die Führung der Balinea Therme teilen: „Was da alles auf einzelnen Karten als Funktionen draufsteht, hätte bei Eberhard Stotz auf eine einziger Karte gemusst“, witzelten die Mollis und präsentierten eine Visitenkarte des anwesenden Altbürgermeisters mit all seinen ehemaligen Funktionen im DIN-A-4-Format. Kritisiert wurde in Reimform der zunehmende Vandalismus, ob an den Figuren der Kreativen Frauen, am Fischerei-Lehrpfad oder bei der Tomaten-Ausstellung. Dass seit dem Sommer in der Rheinstraße fünf Autos brannten, und niemand weiß, wer dahintersteckt, beunruhigt nicht nur die Narren. Thema war auch das „Beizensterben“: Rheinweiler hat gar kein Gasthaus mehr. Ans Eingemachte ging es in Sachen VfR und gescheiterter Fusion mit Bamlach/Rheinweiler. Die Jungen spielen bestens miteinander, die Fusion scheitere an den Älteren. Was Neuenburg mit seiner Gartenschau plant, könne Bellingen längst einfacher, neckten die Narren: statt Brücken zum Rhein zu bauen „gönn mir unde duure“ und gestalten einfach die Unterführungen toll. Auch die Schliengener bekamen ihr Fett ab: „Die könne sich kei lange Name merke – dm, Aldi, WG, AWG, das könne sie grad no behalte“. Im Anschluss wurde Stefan Escher geehrt (wir berichten noch) und mit dem Vertretern aus Lörrach dachte man über die Gründung eines neuen Narrenverbands nach.