Von Jutta Schütz Bad Bellingen. Der Rollrasen wird mit einem Lastwagen angeliefert. Arbeiter heben die Rasenrollen herunter und lassen sie wie einen Teppich auf dem Außengelände des neuen Kindergartens Rheinweiler auslaufen. Die Kinder staunen und drücken ihre Nase an den Glastüren platt. Rasen, der nicht aus der Samentüte kommt, sondern schon fertig gewachsen ist. „Jetzt ist schon alles grün, eben war’s noch braun. Mann, wächst das schnell, schneller als bei Opa“, kommentiert ein Fünfjähriger. Zur Zeit gibt es im neuen Kindergarten Rheinweiler noch jeden Tag etwas zu staunen. Die Bauarbeiter sind auf dem Außengelände noch nicht ganz fertig. Immerhin: Man sieht schon den Sandkasten, die Schaukel steht, und auf der überdachten Terrasse lässt sich schon spielen. Jetzt ist gerade die Rollrasenverlegung dran. In der letzten Septemberwoche sind die Erzieherinnen und die Kindergartenkinder vom alten Kindergarten in der Burgunderstraße in den neuen Kindergarten gegenüber Turnhalle und Schule in Rheinweiler umgezogen. Die Kinder sind jeden Tag dabei, „ihren“ Neubau in Besitz zu nehmen. Schön sind die meist quadratisch gehaltenen Räume mit großen Fenstern. An der Südwestseite sind Blicke auf die Bahnstrecke möglich. Bahnbegeisterte Kinder bekommen da den ganzen Vor- und Nachmittag etwas zu sehen, wenn ein Personenzug oder ab und zu ein Güterzug durchrauscht. In der „Spiel-Küche“ wird gerade für Spielzeugtiere und Puppen gekocht. Zwei Mädchen und ein Junge werfen Holzzutaten in die Spielsuppe. Drei Mädchen beugen sich im Nebenraum über den Baukasten, Buben am Tisch entwerfen Fahrzeuge auf Papier. Und wieder andere Kinder zeigen ihren Freunden erst mal „ihr“ kleines Garderobenschränkchen im Flur. Die Garderoben sind besonders hübsch. Kein einfacher Haken und darunter ein Bänkchen für die Schuhe, sondern ein richtiger kleiner Schrank mit Ablagemöglichkeit und bunter Tür – und selbstverständlich einem Namensschild. „Den Kindern gefällt es. Das, worauf wir jetzt besonders achten, ist die Treppe, das kennen die Kinder aus dem alten Gebäude nicht“, berichtet Susann Trapp, die Kindergartenleiterin. Beim Umzug haben neben Trapp vor allem die Erzieherinnen Vera Maevskaja, Irina Naxera, Silvia Ritter, Nadine Trinkler und Kathrin Steinbach sortiert und geschleppt. Mitgeholfen hat auch Anerkennungspraktikantin Fidan Ülgay. Fast alles ist wieder einsortiert. „Aber wir haben auch aussortiert – Dinge, die zu alt waren und die man wirklich nicht mehr gebrauchen kann“, berichtet die Kindergartenleiterin. Im alten Kindergartengebäude soll noch vor dem Abriss eine kleine Abschiedsparty „oder Abrissparty stattfinden“, lacht Susann Trapp. „Wir werden noch danach fragen, ob die Kinder vor dem Abriss nicht mal die Wände bemalen dürfen, Graffiti mit Genehmigung sozusagen, das wär mal toll“, überlegt die Erzieherin. Richtig toll ist am neuen Standort auch, dass die neue Turnhalle jetzt mitbenutzt werden kann – gerade einen Steinwurf entfernt über die Straße laufen und los geht es mit Rennen und Springen, berichtet die Kindergartenleiterin. Die drei Gruppenräume im Kindergarten sind ergänzt mit Badbereichen, Küche, Schlafraum für die Krippe und Intensivräumen. Trapp hat ein Leiterinnenbüro, das alle Erzieherinnen nutzen können, denn der Personalraum ist momentan zur kleinen Bibliothek umfunktioniert. Das war eine Idee der Erzieherinnen. Wenn jetzt bald noch das Außengelände genutzt werden kann, dann sind die Kinder richtig angekommen in ihrem neuen Kindergartengebäude.