Bad Bellingen-Bamlach (jut). Wer ernsthaft pilgert, führt einen Pilgerpass mit sich. Nur mit Stempeln, die belegen, dass man mindestens 100 Kilometer vor Santiago di Compostela zu Fuß oder 200 Kilometer mit dem Fahrrad unterwegs war, bekommt man die „Compostela“, die Urkunde, die bestätigt, dass man pilgernd am Grab des Apostels Jakobus war. Die Kapelle Maria Hügel in Bamlach hat nun solch eine Stempelstelle. Bekannt geworden ist der Pilgerpass durch viele Bücher, Spiel- und Dokumentarfilme, die sich mit dem Jakobsweg beschäftigen. Diese Wege, die sich alle in Spanien vereinen, verlaufen auch durch Deutschland. Die Kapelle Maria Hügel liegt am sogenannten „Himmelreich-Jakobusweg“, der mit dem Symbol der Jakobsmuschel jetzt auch auf den Wanderschildern ausgewiesen ist. Die Bamlacherin Ursula Kallmann, die selbst schon nach Santiago gepilgert ist, war die Initiatorin der Stempelstelle. Zusammen mit dem „Förderverein Himmelreich Jakobusweg“, vertreten durch den Vorsitzenden Erhard Trotter, sowie vielen interessierten Bürgern wurde diese Stempelstelle durch Pater Marian geweiht. Josef und Gisela Stächele, die den Schlüsseldienst in der Kapelle übernommen haben, sind stolz darauf, dass Maria Hügel nun offiziell eine Station an einem deutschen Sankt Jakobspilgerweg ist. Der Pilgerstempel ist im Inneren der Kapelle neben der Tür angebracht. Dass ein Gewann nicht weit weg von der Kapelle auch noch „Himmelreich“ heißt, ist ein Zufall. Warum dieses Gewann den Namen führt, weiß übrigens niemand, auch nicht der Eigentümer. „Vielleicht, weil es hier oben an der Römerstraße himmlisch schön ist“, lautete ein Erklärungsversuch.