Bad Bellingen Stücke mit Gänsehaut-Faktor

Weiler Zeitung
Ein fulminantes Konzert gab das Verbands-Jugendorchester „Südbaden Winds“ unter der Leitung von Gordon Hein im Kurhaus. Das Publikum war hingerissen. Foto: Bianca Flier Foto: Weiler Zeitung

Konzert: Verbands-Jugendorchester „Südbaden Winds“ brilliert im Kurhaus

Von Bianca Flier

Ein heißer Sommerabend mit noch heißerer Musik war am Mittwoch im Kurhaus angesagt: Mit einem tollen Konzert begeisterte das Verbands-Jugendorchester „Südbaden Winds“ unter der Leitung von Gordon Hein das Publikum.

Bad Bellingen. Zahlreiche Freunde der anspruchsvollen Bläsermusik, darunter viele Eltern und Angehörige der jungen Musiker, waren gekommen, um die Darbietungen zu hören, die das Orchester und sein engagierter Dirigent an zwei Probenwochenenden einstudiert hatten. Die zirka 50 Orchestermitglieder, die aus 21 Vereinen des Alemannischen Musikverbands kommen, zeigten sich in virtuoser Form.

Alle dargebrachten Stücke hatten eines gemeinsam: sinfonischen Anspruch und hervorragende Ausführung, zu der immer auch der furiose Einsatz von mannigfachem Schlagwerk gehörte.

Zum Auftakt erklang „Abraham‘s Pursuit“ von David R. Holsinger, einem der Top-Komponisten für zeitgenössische Bläsermusik. Das biblische Schlachtengemälde aus dem Alten Testament wurde in opulenten Farben präsentiert. Die darauf folgende Darbietung, „The Legend of Maracaibo“ von Jose Alberto Pina, beschreibt auf musikalisch aufregende Weise eine historische Seeschlacht im Jahre 1823 auf dem Maracaibo-Binnensee von Venezuela. Zwei rasante Sätze umrahmen einen ruhigen, feierlich anmutenden Mittelteil. Die Interpretation leuchtete den ganzen Facettenreichtum der Komposition glänzend aus, wobei das bedrohliche Rumoren des Schlagwerks sehr effektiv an das Säbelrasseln blutrünstiger Piraten erinnerte. Ein unheimlicher Glockenschlag kündete vom Untergang eines mit Gold beladenen Schiffes und erzeugte geradezu eine Gänsehaut. Eine tolle Interpretation.

„In achtzig Tagen um die Welt“, eine bläserische Hommage von Otto M. Schwarz an den Roman von Jules Verne, entführte das Publikum auf eine atemberaubende Bläser-Weltreise. Besonders herrlich: die verrückten Trompetenstöße einer Elefantenkarawane.

Nach all diesen dramatischen Werken stand nun etwas Ruhiges auf dem Programm: Rolf Rudins „Lied ohne Worte“, ein Werk, das mit fünf b-Vorzeichen in die kompliziertesten Abgründe des Quintenzirkels führt und höchste Ansprüche an die Technik des Orchesters stellt. Mit Bravour meisterte das Orchester „Südbaden Winds“ den Vortrag dieser komplexen Komposition.

Mit der Filmmelodie zu „Robin Hood – King of the Thieves“ und „Windows of the World“ von Peter Graham sollte das Konzert zu Ende gehen. Doch nach diesen bezaubernden Darbietungen gab es derart frenetischen Applaus, dass Dirigent Hein und seinem Team nichts anderes übrig blieb, als noch eine Zugabe zu gewähren.

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