^ Bad Bellingen: Unikate aus Kugelköpfen - Bad Bellingen - Verlagshaus Jaumann

Bad Bellingen Unikate aus Kugelköpfen

Weiler Zeitung
Im Rahmen des zweitägigen Chilbi-Festes, das im Schlosskeller an der Rheintreppe beim Rathaus gefeiert wurde, fand auch ein Kürbisschnitzen für Kinder statt. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Weiler Zeitung

Chilbi-Fest: Förderkreis richtet Traditionsfest aus / Umzug

Bad Bellingen (bea). Herbstzeit ist Chilbizeit in Bad Bellingen. Und die Chilbi ist seit einigen Jahren fest mit der Tradition des Kürbisschnitzens verbunden. An langen Tischen sitzen Väter, Mütter, Großeltern mit Kindern und rücken den runden Kugelköpfen mit dem Messer zu Leibe. Was entsteht, sind Unikate: freundliche Gesicher oder freche Fratzen schauen den vielen Passanten hinterher.

Der Bad Bellinger Herbstmarkt lockt im Hintergrund mit Süßem und bunten Ballons, doch bevor es so weit ist, müssen etwa 90 Kürbisse beschnitzt und mit einer Schnur versehen werden. Später, nach Einbruch der Dämmerung, startet dann der große Kinderumzug durch’s Dorf. „Das gab es schon in meiner Kindheit“, sagt Andrea Büchle. Als Betreuerin sitzt sie inmitten einer großen Schar Kinder an einem großen Tisch und leistet hin und wieder mit dem Messer oder dem Lochbohrer Unterstützung.

„Damals haben wir uns in Gruppen getroffen und Gesichter in Futterrüben geschnitzt.“ Eine Heidenarbeit sei das gewesen zum Aushöhlen, stimmt Kurt Weckerlin zu, der zusammen mit Eberhard Stotz, dem Vorsitzenden des Fördervereins Heimatmuseum Bad Bellingen, das Chilbi-Fest seit einigen Jahren organisiert. Nach dem Umzug hätten sich die jungen Leute zu Hause getroffen und gefeiert, mit Nüssen, Trauben und Wein.

Kathrin Sommerhalter, die Leiterin des örtlichen Kindergartens, freut sich darüber, dass jedes Jahr mehr Familien zum Kürbisschnitzen kommen. Viele Auswärtige, etwa Kurgäste, aber auch Bellinger und Kinder aus den umliegenden Orten haben das Angebot am Sonntagnachmittag gerne angenommen.

Während Kinder und Erwachsene an insgesamt sechs Tischen in die Arbeit vertieft sind, unterhält einige Schritte weiter Wolfgang Müller vom Förderverein Heimatmuseum die älteren Festbesucher mit seinen detaillierten Erklärungen zu Museumsstücken, die früher in Landwirtschaft und Handwerk im Einsatz waren. Dabei erntet er auch manchen Widerspruch: „Das ist keine Öchslewaage, sondern ein Temperaturkorrekturtauchkörper“, korrigieren die Umstehenden, erfahrene Winzer, den Geobotaniker im Ruhestand.

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